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Spontane Hausbesetzung der GBG-Häuser

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Wem gehört die Stadt? Die GBG gehört jedenfalls der Stadt Mannheim | Foto: Neckarstadtblog

Protest gegen den Abriss: Zwei leerstehende Wohnungen der GBG wurden heute von Aktivisten besetzt. Der wohnungspolitische Kampf um den Erhalt der günstigen  Wohnungen entlang der Carl-Benz-Straße geht in die nächste Runde.

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Um 12 Uhr besetzten die Aktivisten verschiedener regionaler Gruppen mindestens zwei der leerstehenden Wohnungen in der Carl-Benz-Straße 82, um ihre Solidarität mit den verbliebenen Mieterinnen und Mietern der GBG-Häuser zu zeigen (wir berichteten…). Die letzte im nun besetzten Haus wohnende Mieterin zeigte sich im Gespräch mit uns überrascht über ihre neuen Nachbarn, die jedoch nur bis morgen („Die Besetzung soll für 24 Stunden aufrecht erhalten werden“) in den komplett entkernten Wohnungen verbleiben und dort u.a. in Workshops über die Situation vor Ort informieren wollen. Sie haben ein umfangreiches Programm aufgestellt und freuen sich über den Besuch interessierter Bürgerinnen und Bürger.

Wir waren wie andere Medienvertreter zur Pressekonferenz eingeladen (die offizielle Presserklärung ist weiter unten zu lesen) und konnten uns selbst ein Bild vom Zustand der Wohnungen machen.

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Die Presseerklärung:

Heute um 12:00 Uhr haben wir, ein Bündnis verschiedenster politischer Gruppen in Mannheim und Umgebung, mehrere leerstehende Wohnungen in den Häusern der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GBG, Carl-Benz-Straße 82 besetzt. Wir beabsichtigen, diese Besetzung für 24 Stunden aufrecht zu erhalten.

Wir setzen damit ein Zeichen gegen den geplanten Abriss preisgünstigen Wohnraums und die damit einhergehende Verdrängung der Bewohner*innen. Die Abriss- und Neubaupläne stehen beispielhaft für eine Politik der Ausgrenzung und Verdrängung ohnehin benachteiligter Bevölkerungsteile aus dem Innenstadtbereich, wie sie in Mannheim durch die GBG, die Mehrheit des Stadtrats und den Oberbürgermeister ebenso wie durch private Investoren seit Jahren betrieben wird. Noch steht Mannheim nur am Anfang dieses Gentrifizierungsprozesses. Die Folgen jedoch sind in anderen Städten bereits deutlich zu erkennen: Galoppierende Mietpreissteigerungen, Entmietung ganzer Straßenzüge und der Austausch ganzer Bevölkerungsteile.

Die Pläne der GBG stehen weiterhin beispielhaft für eine politische und wirtschaftliche Ordnung, in der Grundrechte wie Wohnraum, soziale Teilhabe und Menschenwürde als Ware gehandelt werden.

Wir treten ein für ein solidarisches Zusammenleben in einer Stadt, die allen Menschen offen steht, für eine Wirtschaftsordnung, die allen eine Teilhabe am erwirtschafteten Reichtum ermöglicht und für eine Politik, die sich nicht an den Forderungen der Wirtschaft, sondern an den menschlichen Bedürfnissen orientiert.

Darum laden wir alle ein, vorbeizukommen, zum Essen zu bleiben und mit uns zu zeigen, dass eine solidarische Alternative zu Ausgrenzung und Verdrängung möglich ist.

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