Am Riesenrad leuchten einzelne Speichen vollständig, während andere dunkel bleiben. Auch Teile des äußeren Rings sind erhellt | Foto: C.T.
Mehrfach zeigte die Beleuchtung des Riesenrads „City Star“ ein Hakenkreuz-Muster. Der Betreiber führt dies auf einen Defekt zurück.
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Update vom 02.09.2025 am unteren Ende des Artikels.
Am Riesenrad „City Star“ auf dem Alten Messplatz in Mannheim kam es in den vergangenen Tagen zu einer ungewöhnlichen Lichtkonstellation. Mehrfach zeigte die Beleuchtung ein Muster, das an ein Hakenkreuz erinnerte. Fotos davon kursierten schnell in den sozialen Netzwerken und riefen Irritationen hervor. Der Betreiber Sebastian Göbel vom Schaustellerbetrieb Göbel-Worms sprach gegenüber dem Mannheimer Morgen von einer „ungünstigen Beleuchtung“ infolge eines technischen Defekts.
Betreiber verweist auf Relais-Fehler
Wie Göbel erklärte, sei ein Relais ausgefallen, wodurch sich ein Teil der Beleuchtung nicht mehr korrekt abschalten ließ. Trotz Computersteuerung blieb der Strom an einem der sechs Transformatoren aktiv. Die damit verbundenen Leuchten hätten ausgerechnet dieses fragwürdige Symbol gebildet. Zunächst sei der Fehler unbemerkt geblieben. Erst später habe man festgestellt, dass der betroffene Trafo nicht automatisch abschaltet. Seither müsse zusätzlich eine Sicherung manuell betätigt werden, um sicherzugehen, dass keine Leuchte weiterbrennt. Nach Angaben des Betreibers kam es einige Tage später erneut zu der Situation, weil die zusätzliche Sicherung nicht geschaltet wurde.
Reaktionen und offene Fragen
Göbel betonte, dass keine politischen Absichten hinter der Lichtkonstellation stünden. Als Hintergrund ist anzumerken, dass die Schaustellerfamilie seit langem in der Branche aktiv und politisch eher im Umfeld der CDU verortet ist. Das Unternehmen habe den Vorfall bereits der Polizei gemeldet und dort erläutert. Außerdem habe man angeboten, dass sich Besucher*innen gemeinsam mit einem Elektriker ein eigenes Bild machen könnten. Fraglich bleibt, wie realistisch dieses Angebot ist – schließlich müsste dafür ein Termin organisiert werden. Ebenfalls unklar ist, wann genau und mit welchem konkreten Hintergrund die Meldung bei der Polizei erfolgt ist.
Öffentliche Reaktionen
Auf Instagram machten Nutzer*innen den Vorfall öffentlich, nachdem eine Anfrage an die Stadt Mannheim unbeantwortet blieb. Die Bilder verbreiteten sich weiter, und viele forderten eine Stellungnahme. Einige Beiträge kritisierten vor allem das Kommunikationsverhalten des Betreibers: Statt frühzeitig selbst Stellung zu beziehen, habe dieser erst nach Medienanfragen reagiert. Die Darstellung als Opfer einer Social-Media-Dynamik sei daher wenig überzeugend. Gleichzeitig wurde gefordert, sich klar und öffentlich von der Symbolik zu distanzieren – auch wenn es sich nur um ein technisches Versehen handelte.
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Im Mannheimer Morgen hat Göbel eine solche Distanzierung allerdings bereits betont und erklärt, dass keinerlei politische Absichten hinter der Konstellation stehen. Dem steht der Eindruck gegenüber, dass er in den sozialen Netzwerken nicht selbst aktiv zur Aufklärung beitrug, obwohl das Riesenrad über einen eigenen Instagram-Account verfügt. Auch die Stadt Mannheim wurde von Nutzer*innen direkt aufgefordert, sich zu dem Vorfall zu äußern. Eine Antwort steht noch aus.
Update vom 2. September 2025 (Staatsanwaltschaft Mannheim)
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat bestätigt, dass wegen des Vorfalls am Riesenrad „City Star“ ein Ermittlungsverfahren nach § 86a StGB eingeleitet wurde. Es wurde eingestellt, weil ein hinreichender Tatverdacht nicht festgestellt werden konnte. Nach Einschätzung der Ermittlungsbehörden war eine defekte Beleuchtung ursächlich für das Hakenkreuz-Muster.
Dass ein Verfahren überhaupt eröffnet wurde, zeigt: Polizei und Staatsanwaltschaft sahen in dem Lichtbild zunächst einen strafrechtlich relevanten Anfangsverdacht. Wäre kein Hakenkreuz erkennbar gewesen, wäre es nicht zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gekommen.
Hinweise auf eine politische Absicht konnten nicht festgestellt werden.
Über offene Detailfragen – etwa zum Zeitpunkt der ersten Hinweise oder zu Abläufen vor Ort – werden wir noch berichten, sobald das Polizeipräsidium Mannheim unsere Anfrage beantwortet hat.
Quellen: Mannheimer Morgen, Auskunft Staatsanwaltschaft Mannheim, eigene Recherchen
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Mehrfach zeigte die Beleuchtung des Riesenrads „City Star“ ein Hakenkreuz-Muster. Der Betreiber führt dies auf einen Defekt zurück.
Update vom 02.09.2025 am unteren Ende des Artikels.
Am Riesenrad „City Star“ auf dem Alten Messplatz in Mannheim kam es in den vergangenen Tagen zu einer ungewöhnlichen Lichtkonstellation. Mehrfach zeigte die Beleuchtung ein Muster, das an ein Hakenkreuz erinnerte. Fotos davon kursierten schnell in den sozialen Netzwerken und riefen Irritationen hervor. Der Betreiber Sebastian Göbel vom Schaustellerbetrieb Göbel-Worms sprach gegenüber dem Mannheimer Morgen von einer „ungünstigen Beleuchtung“ infolge eines technischen Defekts.
Betreiber verweist auf Relais-Fehler
Wie Göbel erklärte, sei ein Relais ausgefallen, wodurch sich ein Teil der Beleuchtung nicht mehr korrekt abschalten ließ. Trotz Computersteuerung blieb der Strom an einem der sechs Transformatoren aktiv. Die damit verbundenen Leuchten hätten ausgerechnet dieses fragwürdige Symbol gebildet. Zunächst sei der Fehler unbemerkt geblieben. Erst später habe man festgestellt, dass der betroffene Trafo nicht automatisch abschaltet. Seither müsse zusätzlich eine Sicherung manuell betätigt werden, um sicherzugehen, dass keine Leuchte weiterbrennt. Nach Angaben des Betreibers kam es einige Tage später erneut zu der Situation, weil die zusätzliche Sicherung nicht geschaltet wurde.
Reaktionen und offene Fragen
Göbel betonte, dass keine politischen Absichten hinter der Lichtkonstellation stünden. Als Hintergrund ist anzumerken, dass die Schaustellerfamilie seit langem in der Branche aktiv und politisch eher im Umfeld der CDU verortet ist. Das Unternehmen habe den Vorfall bereits der Polizei gemeldet und dort erläutert. Außerdem habe man angeboten, dass sich Besucher*innen gemeinsam mit einem Elektriker ein eigenes Bild machen könnten. Fraglich bleibt, wie realistisch dieses Angebot ist – schließlich müsste dafür ein Termin organisiert werden. Ebenfalls unklar ist, wann genau und mit welchem konkreten Hintergrund die Meldung bei der Polizei erfolgt ist.
Öffentliche Reaktionen
Auf Instagram machten Nutzer*innen den Vorfall öffentlich, nachdem eine Anfrage an die Stadt Mannheim unbeantwortet blieb. Die Bilder verbreiteten sich weiter, und viele forderten eine Stellungnahme. Einige Beiträge kritisierten vor allem das Kommunikationsverhalten des Betreibers: Statt frühzeitig selbst Stellung zu beziehen, habe dieser erst nach Medienanfragen reagiert. Die Darstellung als Opfer einer Social-Media-Dynamik sei daher wenig überzeugend. Gleichzeitig wurde gefordert, sich klar und öffentlich von der Symbolik zu distanzieren – auch wenn es sich nur um ein technisches Versehen handelte.
Im Mannheimer Morgen hat Göbel eine solche Distanzierung allerdings bereits betont und erklärt, dass keinerlei politische Absichten hinter der Konstellation stehen. Dem steht der Eindruck gegenüber, dass er in den sozialen Netzwerken nicht selbst aktiv zur Aufklärung beitrug, obwohl das Riesenrad über einen eigenen Instagram-Account verfügt. Auch die Stadt Mannheim wurde von Nutzer*innen direkt aufgefordert, sich zu dem Vorfall zu äußern. Eine Antwort steht noch aus.
Update vom 2. September 2025 (Staatsanwaltschaft Mannheim)
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat bestätigt, dass wegen des Vorfalls am Riesenrad „City Star“ ein Ermittlungsverfahren nach § 86a StGB eingeleitet wurde. Es wurde eingestellt, weil ein hinreichender Tatverdacht nicht festgestellt werden konnte. Nach Einschätzung der Ermittlungsbehörden war eine defekte Beleuchtung ursächlich für das Hakenkreuz-Muster.
Dass ein Verfahren überhaupt eröffnet wurde, zeigt: Polizei und Staatsanwaltschaft sahen in dem Lichtbild zunächst einen strafrechtlich relevanten Anfangsverdacht. Wäre kein Hakenkreuz erkennbar gewesen, wäre es nicht zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gekommen.
Hinweise auf eine politische Absicht konnten nicht festgestellt werden.
Über offene Detailfragen – etwa zum Zeitpunkt der ersten Hinweise oder zu Abläufen vor Ort – werden wir noch berichten, sobald das Polizeipräsidium Mannheim unsere Anfrage beantwortet hat.
Quellen: Mannheimer Morgen, Auskunft Staatsanwaltschaft Mannheim, eigene Recherchen
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