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Stadtentwicklung

Die Zukunft des Herzogenriedparks nimmt Gestalt an

Vorstellung des neuen Konzeptentwurfs: Große Zustimmung und ein bisschen Kritik beim dritten Beteiligungsworkshop.

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Zur Erinnerung: Im Mai 2018 hatte sich eine „Aktionsgemeinschaft Herzogenriedpark“ mit dem Ziel gegründet, für die Zukunftsplanung des Herzogenriedparks eine echte Bürgerbeteiligung durchzusetzen. Durch öffentliche Aktionen, viele Gespräche mit den Verantwortlichen und eine breite Unterstützung der Öffentlichkeit konnte dieses Ziel erreicht werden.

Von der Aktionsgemeinschaft zur Bürgerbeteiligung

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Auf dem Max-Joseph-Straßenfest gab es einen ersten öffentlichen Auftritt der „Aktionsgemeinschaft Herzogenriedpark“ | Foto: M. Schülke

Nach einer öffentlichen Parkbegehung fanden im Oktober (wir berichteten…) und November 2018 zwei gut besuchte Beteiligungsworkshops statt. Beim ersten konnten die anwesenden Bürger*innen ihre vielfältigen Ideen thematisch gebündelt einbringen und abschließend gewichten. Beim zweiten Workshop wurden die Anregungen der Bürger*innen aus dem ersten Workshop konkretisiert und in sechs Arbeitsgruppen bereits in Lagepläne des Parks eingetragen. Ausgewertet wurde die Arbeit der Teilnehmenden jeweils sowohl von der Aktionsgemeinschaft Herzogenriedpark als auch vom „Institut für kooperative Planung und Sportentwicklung“ (ikps), das mit der Moderation der drei Beteiligungsworkshops beauftragt war.

Vorstellung des neuen Konzeptentwurfs

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Über 50 neugierige Bürger*innen, vorwiegend aus der Neckarstadt-Ost und interessierte Politiker*innen aus dem Gemeinderat und dem Bezirksbeirat Neckarstadt-Ost fanden den Weg in die IGMH | Foto: Hans-Jürg Liebert

Am 23. Januar 2019 war es dann soweit: Auf der Basis der Ergebnisse der ersten beiden Workshops, mit denen eine umfassende Grundlage für die Entwicklung des Herzogenriedparks vorlag, erstellte das ikps einen Konzeptentwurf für die Neugestaltung des Parks, der an diesem Abend einer interessierten Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Über 50 neugierige Bürger*innen, vorwiegend aus der Neckarstadt-Ost und interessierte Politiker*innen aus dem Gemeinderat und dem Bezirksbeirat Neckarstadt-Ost fanden den Weg in die IGMH, wo alle drei Beteiligungsworkshops stattfanden.

An bestimmten Grundsätzen wird festgehalten

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Joachim Költzsch, Geschäftsführer der Stadtpark Mannheim gGmbH | Foto: Hans-Jürg Liebert

Joachim Költzsch, Geschäftsführer der Mannheimer Stadtparks, begrüßte die Anwesenden mit einer deutlichen Setzung zweier Prinzipen für die Zukunft des Herzogenriedparks:

  • Umzäunung und Eintritt gegen Entgelt bleiben erhalten
  • Das Verbot von Hunden und Fahrrädern im Park bleibt erhalten

Außerdem war sich Költzsch sehr sicher, dass der erarbeitete Entwurf zur Neugestaltung des Herzogenriedparks die Zustimmung der Anwesenden bekommen würde.

Sanierung und Pflege sollen Vorrang haben

Im Anschluss erläuterte Dr. Stefan Eckl, Geschäftsführer des ikps, die wesentlichen Ergebnisse aus den beiden bisherigen Workshops und nannte zunächst folgende Punkte:

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  • Die Grundstruktur des Parks bleibt erhalten.
  • Die Sanierung und Pflege der bestehenden Teile stehen zunächst im Vordergrund.
  • Viele der bestehenden Bereiche sollen attraktiver gestaltet werden.
  • Punktuell wird es neue Angebote im Park geben.
  • Beschriftung von Flora und Fauna und die Beschilderung sollen verbessert werden.
  • Die Eingangsbereiche und die Wege sollen verbessert werden.
  • Alle neuen Angebote sollen grundsätzlich barrierefrei sein. Auch bei der Veränderung bestehender Bereiche soll die Barrierefreiheit beachtet werden.
  • Die Konzertmuschel soll aufgewertet werden und neue Angebote präsentieren.
  • Der Kiosk wird neu verpachtet, erweitert und soll zusätzliche Öffnungszeiten bieten.

Anschließend nahm Dr. Eckl die Anwesenden mit auf einen virtuellen Spaziergang durch den Park, um die geplanten Maßnahmen im Detail zu erläutern. Dazu wurden in einer Power-Point-Präsentation Teilpläne des Parks eingeblendet, sodass sich die Anwesenden einen guten Eindruck darüber verschaffen konnten, was wo und wie verändert werden oder neu entstehen soll.

Beispiele für geplante Veränderungen oder Neuheiten:

  • Der Bauerngarten soll flächenmäßig erweitert und z.B. durch Hochbeete ergänzt werden. In räumlicher Nähe soll ein „Grünes Klassenzimmer“ entstehen. Gemeinsames Gärtnern ist erwünscht.
  • Die Spielbereiche sollen beibehalten und ergänzt werden, z.B. durch einen Matsch-Spielplatz.
  • Für Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, sollen besondere Spiel- und Sportgeräte aufgebaut werden.
  • Das Rosarium soll aufgewertet und barrierefrei ausgebaut werden.
  • Ein Sinnespfad mit Klang- und Windspielen soll entstehen.
  • Ein Bereich mit Hängematten wird geschaffen.
  • Eine Weidefläche für Schafe soll entstehen.
  • Der Grillplatz wird modernisiert und erweitert und mit einem Spielbereich für Kinder ergänzt.
  • Die große Sportwiese bleibt ebenso erhalten wie die umlaufende Aschenbahn. Die Bereiche für Weitsprung und Kugelstoßen bleiben erhalten, werden aber durch eine Neugestaltung auch für andere Sportmöglichkeiten attraktiver gestaltet (z.B. Beach-Volleyball o.ä.).

Neuverpachtung des Kiosks und neue Angebote in der Konzertmuschel

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Die Planausschnitte waren auf mehreren Pinnwänden ausgestellt | Foto: Hans-Jürg Liebert

Neugestaltung des Bauerngartens noch dieses Jahr geplant

Herr Költzsch ergänzte die Erläuterungen von Dr. Eckl dadurch, dass er aufzeigte, welche Verbesserungen noch in diesem Jahr angegangen werden sollen. Dabei differenzierte er zwischen angebotsspezifischen und strukturellen Verbesserungen. Zu den angebotsspezifischen Verbesserungen und Veränderungen, die rasch umgesetzt werden sollen, gehören z.B. die Neugestaltung des Bauerngartens und Einrichtung pädagogischer Angebote (Grünes Klassenzimmer, Grüne Schule). Auch die Neuverpachtung des Kiosks an der Konzertmuschel und vier neue Angebote in der Konzertmuschel sind in diesem Jahr geplant. Ebenso sind die Teilsanierung des Grillplatzes, die Einrichtung einer Aktionsfläche für das Projekt „Gesund und bewegt im Herzogenried“ und eine teilweise gärtnerische Neugestaltung (blühende Stauden statt Bodendecker) für die nächsten Monate vorgesehen. Als strukturelle Veränderungen, die rasch umgesetzt werden sollen, nannte Költzsch die Wegesanierung unter dem Aspekt der Barrierefreiheit, die Einrichtung eines neues Leitsystems, die Sanierung des WC neben der Sportumkleide und der barrierefreie Zugang zum Rosarium.

Anschließend an den virtuellen Parkspaziergang und die Erläuterungen der nächsten Schritte konnten sich die Teilnehmer*innen jeden Parkbereich noch einmal auf Teilplänen genau anschauen. Die Planausschnitte waren auf mehreren Pinnwänden ausgestellt. Költzsch und Dr. Eckl luden dazu ein, die ausgehängten Pläne lobend oder kritisch zu kommentieren. Rasch bildeten sich vor den Stellwänden kleine Gruppen, in denen engagiert die vorgestellten Maßnahmen diskutiert und teilweise schriftlich kommentiert wurden. Die Kommentare wurden anschließend von Dr. Eckl vorgelesen und im Plenum besprochen.

Stimmen zu den Ergebnissen und zum Beteiligungsverfahren

Während sich Quartiermanagerin Jennifer Yeboah von den Plänen angenehm überrascht zeigte, „weil sich einiges mit der Arbeit des Quartiermanagements deckt und ich nichts entdecken kann, was gar nicht passt“, zeigte sich die Parknutzerin Petra Zimmermann enttäuscht, „weil die reine Instandhaltung einen so großen Stellenwert bekommen hat und weil vieles zu unklar und unkonkret geblieben ist und im Konjunktiv formuliert wurde.“ Lutz Winnemann, Apotheker im Herzogenried, betonte die große Qualität des Beteiligungsprozesses. „Hier hat man in einem transparenten System aufgezeigt, was die Leute wirklich wollen. Außerdem hat die Diskussion in den drei Workshops sehr deutlich gemacht, wie sehr der Herzogenriedpark mit dem Wohnumfeld und den Anwohnern vernetzt ist.“ Bernd Jäger, Mitorganisator der „Jedermannsportgruppe“ freute sich vor allem darüber, „dass die große Sportwiese und die Aschenbahn erhalten bleiben und dass sportliche Aktivitäten für Ältere geplant sind.“ Michael Harbrecht, Leiter des Jugendhauses Herzogenried, bedauerte, dass „die Interessen der Jugendlichen zu wenig berücksichtigt worden sind“.

Im abschließenden Plenum wurde der Aspekt der Bezahlangebote (Trampolin und Kettcar) kontrovers diskutiert. Der teilweise geforderten Abschaffung der Bezahlangebote hielt Joachim Költzsch die daraus erworbenen Einnahmen von „einigen tausend Euro“ entgegen, auf die die Parkgesellschaft nicht verzichten wolle. Etliche Anwesende beklagten aber die hohen Preise und schilderten, dass viele Kinder miterleben müssten, dass sie die Angebote wegen des Geldes nicht nutzen können. Vertreter der politischen Ebene, Thomas Trüper (Gemeinderat) und Roswitha Henz-Best (Bezirksbeirat Neckarstadt-Ost) betonten deutlich, dass, egal was langfristig mit der Multihalle passiere, die große Fläche zwischen dem Haupteingang des Parks und der Multihalle für den Park erhalten bleiben müsse. „Es wäre ein großer Substanzverlust für den Park, wenn die Fläche westlich der Multihalle wegfallen würde.“

Insgesamt überwog die Zustimmung für die vorgestellten Planungen deutlich, die geäußerten Kritikpunkte wollten Költzsch und Dr. Eckl zur weiteren Reflexion mitnehmen.

Zum Abschluss des Abends stellte Herr Költzsch noch die nächsten konkreten Schritte vor, die er und die Stadtparkgesellschaft nun gehen müssen, um eine zustimmungsfähige Vorlage für den Aufsichtsrat und den Gemeinderat zu erarbeiten.

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