Die erste Kidical Mass in Mannheim war ein Erfolg | Foto: privat
Am vorletzten Wochenende gab es zwei Fahrradaktionen, die sich für die Rechte der nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer*innen in Mannheim stark machten. Mit unterschiedlichem Ausgang.
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Bei der Kidical Mass, einer Fahrraddemo für Kinder, gab es eine Demonstrationsroute von Wasserturm über Nationaltheater, über die Brücke, durch die Neckarstadt und wieder zurück in die Quadrate mit Abschluss in den Lauerschen Gärten.
Kidical Mass Logo
Erste Rad-Demo für Kinder großer Erfolg
Mehrere hundert Menschen, viele Kinder mit ihren Eltern, nahmen am Sonntag, 19. Juli, daran teil. Die Veranstalter*innen hatten nicht mit so vielen gerechnet. Die Kidical Mass hat vier zentrale Forderungen formuliert: Kinder und Jugendliche sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad in der Stadt bewegen können, angstfreies Radfahren soll für alle Menschen möglich sein, alle Schulen sollen an ein Radwegenetz angeschlossen werden und und innerorts überall Tempo 30.
Die erste Kidical Mass war ein voller Erfolg. Sie schaffte viel Öffentlichkeit, politisierte den Nachwuchs und wurde von der Polizei unterstützt, die den Verkehr regelte und für die Sicherheit der Teilnehmenden sorgte.
Polizei kesselt radelnde „kritische Masse“
Eine andere Erfahrung machte die Critical Mass, die es in Mannheim bereits seit längerer Zeit gibt und vor der Corona-Zwangspause monatliche Ausfahrten im Stadtgebiet durchführte. Die hierarchiefreie und nicht-angemeldete Fahrrad-Gruppenfahrt, wo Routen spontan bestimmt werden, wurde am Freitag, 17. Juli, von der Polizei in der Gutenbergstraße festgesetzt, rund 20 Minuten gekesselt und aufgelöst. Mit Polizeieskorte wurden Radler*innen bis zum Startpunkt Wasserturm zurückbegleitet.
Es ging nach Aussagen von Teilnehmenden offenbar darum, dass die Critical Mass zu viel Raum auf der Straße eingenommen und den Verkehr gefährdet hätte. Die unangemeldete Fahrraddemonstration, die von sich sagt, dass sie keine Versammlung im Sinne des Versammlungsgesetzes sei, ist für Polizei und Ordnungsamt in Mannheim seit jeher ein Dorn im Auge.
Foto: Robert Hofmann
Es sind spontane, unangemeldete Zusammenkünfte, ohne offizielle Ansprechpartner*innen, dazu kommt ein selbstbewusstes Auftreten der Radfahrer*innen, die sich auf die Straßenverkehrsordnung berufen und provokant fragen: Warum dürfen hunderte Autos im Stau die Straßen verstopfen, aber bei 80 Fahrrädern kommt die Polizei?
Foto: Wolfgang Mangold
Foto: Wolfgang Mangold
Für Fahrradaktivist*innen gab es somit ein gutes und ein getrübtes Ereignis am vorletzten Wochenende. Die Notwendigkeit einer Verkehrswende – weg von den motorisierten Blechlawinen, hin zu einer fahrrad- und umweltfreundlichen Stadt – wurde dennoch bei beiden Veranstaltungen deutlich artikuliert.
Beide Formate haben ihre Fortsetzungsveranstaltungen bereits angekündigt. Die Critical Mass trifft sich weiterhin einmal im Monat am Freitagabend und die nächste Kidical Mass findet am 16. August statt.
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Am vorletzten Wochenende gab es zwei Fahrradaktionen, die sich für die Rechte der nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer*innen in Mannheim stark machten. Mit unterschiedlichem Ausgang.
Bei der Kidical Mass, einer Fahrraddemo für Kinder, gab es eine Demonstrationsroute von Wasserturm über Nationaltheater, über die Brücke, durch die Neckarstadt und wieder zurück in die Quadrate mit Abschluss in den Lauerschen Gärten.
Erste Rad-Demo für Kinder großer Erfolg
Mehrere hundert Menschen, viele Kinder mit ihren Eltern, nahmen am Sonntag, 19. Juli, daran teil. Die Veranstalter*innen hatten nicht mit so vielen gerechnet. Die Kidical Mass hat vier zentrale Forderungen formuliert: Kinder und Jugendliche sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad in der Stadt bewegen können, angstfreies Radfahren soll für alle Menschen möglich sein, alle Schulen sollen an ein Radwegenetz angeschlossen werden und und innerorts überall Tempo 30.
Die erste Kidical Mass war ein voller Erfolg. Sie schaffte viel Öffentlichkeit, politisierte den Nachwuchs und wurde von der Polizei unterstützt, die den Verkehr regelte und für die Sicherheit der Teilnehmenden sorgte.
Polizei kesselt radelnde „kritische Masse“
Eine andere Erfahrung machte die Critical Mass, die es in Mannheim bereits seit längerer Zeit gibt und vor der Corona-Zwangspause monatliche Ausfahrten im Stadtgebiet durchführte. Die hierarchiefreie und nicht-angemeldete Fahrrad-Gruppenfahrt, wo Routen spontan bestimmt werden, wurde am Freitag, 17. Juli, von der Polizei in der Gutenbergstraße festgesetzt, rund 20 Minuten gekesselt und aufgelöst. Mit Polizeieskorte wurden Radler*innen bis zum Startpunkt Wasserturm zurückbegleitet.
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Es ging nach Aussagen von Teilnehmenden offenbar darum, dass die Critical Mass zu viel Raum auf der Straße eingenommen und den Verkehr gefährdet hätte. Die unangemeldete Fahrraddemonstration, die von sich sagt, dass sie keine Versammlung im Sinne des Versammlungsgesetzes sei, ist für Polizei und Ordnungsamt in Mannheim seit jeher ein Dorn im Auge.
Es sind spontane, unangemeldete Zusammenkünfte, ohne offizielle Ansprechpartner*innen, dazu kommt ein selbstbewusstes Auftreten der Radfahrer*innen, die sich auf die Straßenverkehrsordnung berufen und provokant fragen: Warum dürfen hunderte Autos im Stau die Straßen verstopfen, aber bei 80 Fahrrädern kommt die Polizei?
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Beide Formate haben ihre Fortsetzungsveranstaltungen bereits angekündigt. Die Critical Mass trifft sich weiterhin einmal im Monat am Freitagabend und die nächste Kidical Mass findet am 16. August statt.
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