Aktuelles

Drei der gefährlichsten Kreuzungen Mannheims

Drei gefährliche Stellen in der Neckarstadt zählen zu den zehn größten Unfallschwerpunkten für Radfahrende in Mannheim.

Am Freitag, 21. November 2025, stellte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Mannheim beim „Runden Tisch Radverkehr“ der Stadtverwaltung seine aktuelle Auswertung zu den gefährlichsten Orten für Radfahrende vor. Grundlage der Analyse sind knapp 2.500 polizeilich gemeldete Fahrradunfälle mit Personenschäden im Stadtgebiet, erfasst in den Jahren 2016 bis 2024. Ziel der Untersuchung ist es, auf konkrete Problemlagen hinzuweisen – und Handlungsmöglichkeiten für mehr Sicherheit aufzuzeigen.

Drei Neckarstädter Kreuzungen in den Top Ten

Drei besonders unfallträchtige Kreuzungen in der Neckarstadt haben es laut ADFC in die Top Ten der gefährlichsten Stellen für Radfahrende in Mannheim geschafft. Auf Platz zwei liegt die Friedrich-Ebert-Straße, gleich an zwei Übergängen: Karl-Mathy-Straße und der gegenüberliegenden Mainstraße. Platz fünf belegt die Einmündung der Moselstraße in die Lange Rötterstraße, dicht gefolgt von Platz sieben: der Ecke Eisenlohrstraße / Friedrich-Ebert-Straße.

Am gefährlichsten ist laut Statistik die Ecke Friedrich-Ebert-Straße / Karl-Mathy-Straße, wo innerhalb von acht Jahren 19 Unfälle mit Beteiligung von Radfahrenden registriert wurden, zwei davon mit Schwerverletzten. Auch an der Mainstraße kam es mehrfach zu Kollisionen – häufig beim Abbiegen ohne ausreichende Beachtung des Radverkehrs.

An der Kreuzung Lange Rötterstraße / Moselstraße verzeichnete der ADFC 16 Unfälle, darunter zwei mit Schwerverletzten. Die Gründe: enge Einmündungen, schlechte Sichtbeziehungen, geparkte Fahrzeuge sowie eine Nextbike-Station mit großem Schild direkt an der Kreuzung.

An der Einmündung Eisenlohrstraße / B38 analysierte der ADFC 14 Unfälle – mit einem klaren Muster: Ab- oder Einbiegevorgänge, bei denen Radfahrende oder zu Fuß Gehende übersehen werden. Besonders problematisch ist laut ADFC, dass dieser Bereich Teil des RadNETZ Baden-Württemberg ist – das eigentlich für „schnelles und sicheres Radfahren“ stehen soll.

Stadt verweist auf Beschilderung – und auf Verstöße durch Radfahrende

Auf Nachfrage des Neckarstadtblogs bestätigte die Stadt Mannheim, dass die drei genannten Kreuzungen in der Unfallkommission behandelt wurden. In dem Gremium arbeiten neben Fachbereichen der Stadt auch Polizei, Stadtraumservice und die rnv zusammen.

Laut Stadtverwaltung seien die Stellen „verkehrsrechtlich vollumfänglich beschildert und markiert“. Als häufige Unfallursache nennt die Stadt jedoch Verstöße von Radfahrenden – etwa das Fahren entgegen der erlaubten Richtung auf Radwegen, wie es an der Friedrich-Ebert-Straße oder der Langen Rötterstraße festgestellt wurde. An diesen Stellen sei zusätzlich auf die geltenden Regeln hingewiesen worden. Gleichzeitig werde geprüft, wie sich die Sichtbarkeit des Radverkehrs im Straßenraum verbessern lässt.

Diskussion über Maßnahmen

Der ADFC schlägt an besonders gefährlichen Stellen bauliche Maßnahmen zur Tempodrosselung vor – etwa Aufpflasterungen oder Bremsschwellen. Bei der Sitzung des Runden Tisches am 21. November wurde dies von Verwaltung und Politik als „grundsätzlich rechtlich möglich“ bewertet, angesichts der angespannten Haushaltslage jedoch als schwer umsetzbar. Dennoch betonte Bürgermeister Ralf Eisenhauer die Relevanz des Themas. Auch Vertreter*innen von Polizei, Gemeinderat und Radverkehrsinitiativen wie dem „Quadradentscheid“ nahmen an der Sitzung teil.

Die ADFC-Analyse will Radunfälle nicht nur statistisch auswerten, sondern gemeinsam mit der Bevölkerung sichtbar machen, wo es regelmäßig kracht. Die Datenbasis wird weiter ergänzt – auch durch Rückmeldungen aus der Stadtgesellschaft.

Quellen: ADFC Mannheim, Analyse „Unfallschwerpunkte 2016–2024“, Auskunft der Stadt Mannheim, Auskunft des Polizeipräsidiums Mannheim, eigene Recherche