Das selbstverwaltete JUZ füllt mit seiner Arbeit eine Lücke in der städtischen Jugendarbeit (Archivbild 2011) | Foto: M. Schülke
Das JUZ kritisiert die Aussagen von CDU-Fraktionsvorsitzendem Kranz und zeigt sich besorgt über eine mögliche Annäherung der CDU an die AfD.
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In einer ausführlichen Stellungnahme auf Instagram hat die Vollversammlung des Jugendzentrums in Selbstverwaltung Friedrich Dürr (JUZ) auf die Äußerungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Claudius Kranz während der Gemeinderatssitzung vom 1. Oktober 2024 reagiert. Das JUZ sieht sich durch verschiedene Aussagen von Kranz in seiner Arbeit missverstanden und zu Unrecht kritisiert.
Kritik an Aussagen zur Jugend- und Bildungsarbeit
In der Stellungnahme wird betont, dass das im Jahr 2024 von sozialpädagogischen Fachkräften initiierte Jugendcafé ein „Paradebeispiel von Selbstorganisation und innovativen Strukturen“ sei. Es richte sich an Jugendliche, die nicht zu den üblichen Besucher*innen des Jugendzentrums gehören. Laut dem JUZ habe Kranz in seinen öffentlichen Äußerungen keinerlei Bezug zur konkreten Jugend- und Bildungsarbeit der Einrichtung hergestellt. Stattdessen habe er „ohne für uns erkennbare Grundlage“ in der Gemeinderatssitzung und auf Social Media über das JUZ gesprochen.
Unbelegte Vorwürfe im Zusammenhang mit G20-Protesten und Wahlplakaten
Besonders verärgert zeigte sich die Vollversammlung über eine Verbindung, die Kranz in der Sitzung zwischen dem JUZ und den Protesten gegen den G20-Gipfel 2017 in Hamburg hergestellt habe. Das JUZ weist diese Vorwürfe entschieden zurück und spricht von „haltlosen Behauptungen“. Auch die von Kranz öffentlich verbreitete Annahme, das JUZ sei verantwortlich für die Zerstörung von CDU-Wahlplakaten, stößt auf heftige Kritik.
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Fördermittel als Druckmittel?
Ein weiterer Streitpunkt ist die Ankündigung von Kranz, die Förderung des JUZ zu kürzen. Die Vollversammlung äußerte Unverständnis darüber, dass Kranz dies öffentlich machte, bevor er das Gespräch mit den Verantwortlichen des JUZ suchte. Dies habe den Eindruck erweckt, dass die Streichung der Fördermittel als Druckmittel genutzt werde, was ein Gespräch „auf Augenhöhe extrem schwierig“ mache.
Sorge über Nähe der CDU zur AfD
Darüber hinaus sieht das JUZ eine inhaltliche Annäherung der Mannheimer CDU an die AfD und kritisiert diese scharf. Kranz habe bereits im Jahr 2017 einen Antrag unterstützt, die Förderung des JUZ zu streichen, und damals offen über eine mögliche Zusammenarbeit mit der AfD gesprochen. Diese Entwicklung, so das JUZ, sei keine Überraschung, doch die Zusammenarbeit zwischen CDU und AfD im Gemeinderat – besonders bei rechtlichen Fragen wie den Zuschüssen für das JUZ – bereite große Sorgen.
Antifaschistische Grundwerte bleiben bestehen
Die Stellungnahme schließt mit der Bestätigung, dass das JUZ auch weiterhin für antifaschistische Werte eintreten werde. Der Jugendtreff setzt sich, wie es wörtlich heißt, für eine solidarische Welt ein, „für die es sich zu kämpfen lohnt“. Auch wenn die gesellschaftliche Lage schwierig sei, wolle das JUZ weiterhin seine Arbeit fortsetzen, die es als wichtigen Beitrag zur Mannheimer Zivilgesellschaft versteht.
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Das JUZ kritisiert die Aussagen von CDU-Fraktionsvorsitzendem Kranz und zeigt sich besorgt über eine mögliche Annäherung der CDU an die AfD.
In einer ausführlichen Stellungnahme auf Instagram hat die Vollversammlung des Jugendzentrums in Selbstverwaltung Friedrich Dürr (JUZ) auf die Äußerungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Claudius Kranz während der Gemeinderatssitzung vom 1. Oktober 2024 reagiert. Das JUZ sieht sich durch verschiedene Aussagen von Kranz in seiner Arbeit missverstanden und zu Unrecht kritisiert.
Kritik an Aussagen zur Jugend- und Bildungsarbeit
In der Stellungnahme wird betont, dass das im Jahr 2024 von sozialpädagogischen Fachkräften initiierte Jugendcafé ein „Paradebeispiel von Selbstorganisation und innovativen Strukturen“ sei. Es richte sich an Jugendliche, die nicht zu den üblichen Besucher*innen des Jugendzentrums gehören. Laut dem JUZ habe Kranz in seinen öffentlichen Äußerungen keinerlei Bezug zur konkreten Jugend- und Bildungsarbeit der Einrichtung hergestellt. Stattdessen habe er „ohne für uns erkennbare Grundlage“ in der Gemeinderatssitzung und auf Social Media über das JUZ gesprochen.
Unbelegte Vorwürfe im Zusammenhang mit G20-Protesten und Wahlplakaten
Besonders verärgert zeigte sich die Vollversammlung über eine Verbindung, die Kranz in der Sitzung zwischen dem JUZ und den Protesten gegen den G20-Gipfel 2017 in Hamburg hergestellt habe. Das JUZ weist diese Vorwürfe entschieden zurück und spricht von „haltlosen Behauptungen“. Auch die von Kranz öffentlich verbreitete Annahme, das JUZ sei verantwortlich für die Zerstörung von CDU-Wahlplakaten, stößt auf heftige Kritik.
Fördermittel als Druckmittel?
Ein weiterer Streitpunkt ist die Ankündigung von Kranz, die Förderung des JUZ zu kürzen. Die Vollversammlung äußerte Unverständnis darüber, dass Kranz dies öffentlich machte, bevor er das Gespräch mit den Verantwortlichen des JUZ suchte. Dies habe den Eindruck erweckt, dass die Streichung der Fördermittel als Druckmittel genutzt werde, was ein Gespräch „auf Augenhöhe extrem schwierig“ mache.
Sorge über Nähe der CDU zur AfD
Darüber hinaus sieht das JUZ eine inhaltliche Annäherung der Mannheimer CDU an die AfD und kritisiert diese scharf. Kranz habe bereits im Jahr 2017 einen Antrag unterstützt, die Förderung des JUZ zu streichen, und damals offen über eine mögliche Zusammenarbeit mit der AfD gesprochen. Diese Entwicklung, so das JUZ, sei keine Überraschung, doch die Zusammenarbeit zwischen CDU und AfD im Gemeinderat – besonders bei rechtlichen Fragen wie den Zuschüssen für das JUZ – bereite große Sorgen.
Antifaschistische Grundwerte bleiben bestehen
Die Stellungnahme schließt mit der Bestätigung, dass das JUZ auch weiterhin für antifaschistische Werte eintreten werde. Der Jugendtreff setzt sich, wie es wörtlich heißt, für eine solidarische Welt ein, „für die es sich zu kämpfen lohnt“. Auch wenn die gesellschaftliche Lage schwierig sei, wolle das JUZ weiterhin seine Arbeit fortsetzen, die es als wichtigen Beitrag zur Mannheimer Zivilgesellschaft versteht.
Quelle: Stellungnahme des JUZ Mannheim
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