Bereits Ende Mai lockte das Richtfest des neuen Einraumhauses zahlreiche Unterstützer*innen an | Foto: Lys Y. Seng
Das Einraumhaus steht wieder auf dem Alten Messplatz. Als Version 3.0, mit neuem Konzept, alten Idealen und leichtem Zugang zur Kunst.
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Mit einem Richtfest markierte das Einraumhaus bereits Ende Mai ein wichtiges Etappenziel: Die mobile Kunst- und Begegnungsstätte hat auf dem Alten Messplatz eine neue Heimat gefunden. Sie steht nun an der nordwestlichen Ecke. Auf vertrautem Grund, jedoch an neuer Stelle. Es ist bereits der dritte Standort in der Geschichte des Projekts, das 2012 vom Künstlerduo Myriam Holme und Philipp Morlock ins Leben gerufen wurde.
Der bisherige Bau, bekannt als „Schwarzer Würfel“, wich dem geplanten Forum Deutsche Sprache. Die Suche nach Ersatz war langwierig. Auch der Neumarkt war im Gespräch. Letztlich entschied sich der Gemeinderat für die Rückkehr auf den Alten Messplatz und stellte dafür 87.000 Euro bereit. Rund 54.000 Euro davon stammen aus dem Etat des Kulturamts.
Myriam Holme und Philipp Morlock | Foto: Lys Y. Seng
Myriam Holme, Kulturbürgermeister Thorsten Riehle und Philipp Morlock | Foto: Lys Y. Seng
Ein Ort für Kunst ohne Schwellen
Noch wirkt das neue Gebäude unfertig. Die Außenhülle fehlt, eine Tür ist in Planung. Und doch wurde gefeiert. Zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer kamen zum Richtfest. Zu ihnen zählten Gemeinderatsmitglieder wie Achim Weizel (Freie Wähler-ML), Birgit Reinemund (FDP) und Denis Ulas (Die Linke), ebenso wie Kulturamtsleiterin Ewa Wojciechowska. Auch Kulturbürgermeister Thorsten Riehle war vor Ort und lobte das Projekt als lebendige Bereicherung für das Quartier. Ebenfalls anwesend war Ulrike Stöck, Intendantin des in der Alten Feuerwache ansässigen Jungen Nationaltheaters.
Das Einraumhaus versteht sich als niederschwelliger Zugang zu zeitgenössischer Kunst. Es ist kein Ort der Eliten, sondern offen für alle. Der Eintritt ist frei. Der Zugang zu künftigen Ausstellungen soll auf ungewöhnliche Weise erfolgen: Schlüssel werden in benachbarten Lokalen oder Kiosken hinterlegt, Besucher holen sie dort ab und tragen ihre Gedanken zur Ausstellung in gestaltete Gästebücher ein.
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Kein Strom, kein Pomp – aber Haltung
Mit 13 Metern Länge und dreieinhalb Metern Breite erinnert die neue Konstruktion an ein schwebendes Holzschiff. Tageslicht kommt von oben. Elektrisches Licht gibt es nicht, der Boden bleibt roh. Das ist Absicht: Das Einraumhaus steht auch gestalterisch für Nachhaltigkeit. Die Baumaterialien stammen aus Recyclingprozessen. Für die geplante Außenverkleidung ist offenbar ein Bezug zur Multihalle im Gespräch. Näheres ist noch nicht bekannt.
Zahlreiche Stadträt*innen, die Quartiermanagerin der Neckstadt-West wie auch der Geschäftsführer des Kulturhauses Alte Feuerwache begrüßten das neue Einraumhaus auf dem Alten Messplatz | Foto: Lys Y. Seng
Philipp Morlock (2.v.r.) ist nach so vielen Jahren immer noch mit Begeisterung dabei | Foto: Lys Y. Seng
Zur Feier gab es Kunst statt Reden. Das Kollektiv „gärtnerpflichten“ eröffnete das Projekt „Kaltbewerbung“. Kunstschaffende bewarben sich performativ für fiktive Jobs. Eine Reaktion auf Kürzungen in der Kulturförderung. Die Bandbreite reichte von „heißer Luft“ bis zu dekorativem Liegen unter Schreibtischen.
Kuratorin Julia Katharina Thiemann betonte in ihrer Rede die Bedeutung freier Kunstorte gerade in Stadtteilen wie der Neckarstadt. Hier entstünden Freiräume jenseits von Marktlogik und Repräsentation, die dringend gebraucht würden.
Quellen: Mannheimer Morgen, eigene Recherche / Alle Fotos: Lys Y. Seng
Redaktioneller Hinweis: Aufgrund mehrfacher langer krankheitsbedingter Personalausfälle erscheint dieser Artikel mit großer zeitlicher Verzögerung. Wir bitten um Verständnis.
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Das Einraumhaus steht wieder auf dem Alten Messplatz. Als Version 3.0, mit neuem Konzept, alten Idealen und leichtem Zugang zur Kunst.
Mit einem Richtfest markierte das Einraumhaus bereits Ende Mai ein wichtiges Etappenziel: Die mobile Kunst- und Begegnungsstätte hat auf dem Alten Messplatz eine neue Heimat gefunden. Sie steht nun an der nordwestlichen Ecke. Auf vertrautem Grund, jedoch an neuer Stelle. Es ist bereits der dritte Standort in der Geschichte des Projekts, das 2012 vom Künstlerduo Myriam Holme und Philipp Morlock ins Leben gerufen wurde.
Der bisherige Bau, bekannt als „Schwarzer Würfel“, wich dem geplanten Forum Deutsche Sprache. Die Suche nach Ersatz war langwierig. Auch der Neumarkt war im Gespräch. Letztlich entschied sich der Gemeinderat für die Rückkehr auf den Alten Messplatz und stellte dafür 87.000 Euro bereit. Rund 54.000 Euro davon stammen aus dem Etat des Kulturamts.
Ein Ort für Kunst ohne Schwellen
Noch wirkt das neue Gebäude unfertig. Die Außenhülle fehlt, eine Tür ist in Planung. Und doch wurde gefeiert. Zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer kamen zum Richtfest. Zu ihnen zählten Gemeinderatsmitglieder wie Achim Weizel (Freie Wähler-ML), Birgit Reinemund (FDP) und Denis Ulas (Die Linke), ebenso wie Kulturamtsleiterin Ewa Wojciechowska. Auch Kulturbürgermeister Thorsten Riehle war vor Ort und lobte das Projekt als lebendige Bereicherung für das Quartier. Ebenfalls anwesend war Ulrike Stöck, Intendantin des in der Alten Feuerwache ansässigen Jungen Nationaltheaters.
Das Einraumhaus versteht sich als niederschwelliger Zugang zu zeitgenössischer Kunst. Es ist kein Ort der Eliten, sondern offen für alle. Der Eintritt ist frei. Der Zugang zu künftigen Ausstellungen soll auf ungewöhnliche Weise erfolgen: Schlüssel werden in benachbarten Lokalen oder Kiosken hinterlegt, Besucher holen sie dort ab und tragen ihre Gedanken zur Ausstellung in gestaltete Gästebücher ein.
Kein Strom, kein Pomp – aber Haltung
Mit 13 Metern Länge und dreieinhalb Metern Breite erinnert die neue Konstruktion an ein schwebendes Holzschiff. Tageslicht kommt von oben. Elektrisches Licht gibt es nicht, der Boden bleibt roh. Das ist Absicht: Das Einraumhaus steht auch gestalterisch für Nachhaltigkeit. Die Baumaterialien stammen aus Recyclingprozessen. Für die geplante Außenverkleidung ist offenbar ein Bezug zur Multihalle im Gespräch. Näheres ist noch nicht bekannt.
Zur Feier gab es Kunst statt Reden. Das Kollektiv „gärtnerpflichten“ eröffnete das Projekt „Kaltbewerbung“. Kunstschaffende bewarben sich performativ für fiktive Jobs. Eine Reaktion auf Kürzungen in der Kulturförderung. Die Bandbreite reichte von „heißer Luft“ bis zu dekorativem Liegen unter Schreibtischen.
Kuratorin Julia Katharina Thiemann betonte in ihrer Rede die Bedeutung freier Kunstorte gerade in Stadtteilen wie der Neckarstadt. Hier entstünden Freiräume jenseits von Marktlogik und Repräsentation, die dringend gebraucht würden.
Quellen: Mannheimer Morgen, eigene Recherche / Alle Fotos: Lys Y. Seng
Redaktioneller Hinweis: Aufgrund mehrfacher langer krankheitsbedingter Personalausfälle erscheint dieser Artikel mit großer zeitlicher Verzögerung. Wir bitten um Verständnis.
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