Wie geht es weiter mit unserer Multihalle? Seit Jahren dümpelt diese Frage vor sich hin, das vor Jahren in Auftrag gegebene Gutachten ließ lange auf sich warten.
11 Millionen für die Sanierung
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Jetzt ist klar: Die Kosten für eine vollständige Sanierung der Multihalle betragen über 11 Millionen Euro. Und bei solch schwierigen Sanierungen weiß man von vornherein: Am Ende kostet es bedeutend mehr. Kann sich die Stadt Mannheim das leisten? Wenn die Multihalle saniert würde, gäbe es auch einige Vorschläge, wie man sie nutzen kann. Allerdings wird es nicht möglich sein, durch die Nutzung die Kosten auch nur ansatzweise wieder hereinzubekommen. Für viele Mannheimerinnen und Mannheimer verbindet sich die Multihalle mit der sehr schönen Erinnerung an die Bundesgartenschau 1975.
Jeder Architekturstudent in Europa kennt die Multihalle
Aber die Multihalle ist noch weit mehr: Sie ist ein weltweit einzigartiges experimentelles Bauwerk, erfunden von dem Architekten Frei Otto (1925 – 2015). Er starb kurz vor seiner Nominierung zum Pritzker-Preis, dem „Nobelpreis für Architektur“. Wenn wir heute durch den Herzogenriedpark laufen, können wir kaum noch ahnen, welch bedeutsames Bauwerk hier steht. Es ist allzu ramponiert, fleckig, mit Stützen notdürftig gesichert und vor allem nicht mehr zugänglich. Aber die freitragende Holzlattenkonstruktion hat es in sich. Man sagt: Jeder Architekturstudent in Europa kennt das Bauwerk. Eigentlich sollte die Halle nur während der Gartenschau stehen bleiben – aber sie war zu schön um abgerissen zu werden. Nun hat die Halle über 40 Jahre auf dem Buckel und ist baufällig.
Geldsammeln bis Ende 2017
Der Gemeinderat hat nun entschieden: Es wird weltweit bekannt gemacht, dass diese Halle gefährdet ist. Architekturliebhaber – vor allem solche mit „ein paar Millionen zu viel auf dem Konto“ werden gebeten, einen finanziellen Beitrag zur Sanierung und Rettung der Multihalle zu leisten (Crowdfunding). Wenn bis Ende 2017 genügend Finanzmittel zusammenkommen, soll die Halle saniert werden. Dann wird es auch eine Unterstützung aus Denkmalschutzmitteln geben. Ohnehin denkt das Landesdenkmalamt daran, die Multihalle zu einem „besonders erhaltenswürdigen“ Bauwerk zu deklarieren. Und der Mannheimer Architekten- und Ingenieurverein hat beantragt, die Multihalle und das Münchner Olympiastadion (ebenfalls von Frei Otto) zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erklären.
Bittere Seite des Gemeinderats-Beschlusses: Wenn sich keine oder nicht genügend Sponsoren finden müsste die Multihalle abgerissen werden. Die Halle ist also keineswegs gesichert – aber es ist jetzt Bewegung reingekommen. Wenn der eingeschlagene Lösungsweg funktioniert, wäre die Halle gerettet und die Stadt könnte ihre Investitionsmittel z.B. für das Herschelbad, das Herzogenriedbad oder für sonst eine wichtige Infrastruktureinrichtung einsetzen.
Ein Gastbeitrag von Dennis Ulas, Bezirksbeirat Neckarstadt-Ost (DIE LINKE)
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Wie geht es weiter mit unserer Multihalle? Seit Jahren dümpelt diese Frage vor sich hin, das vor Jahren in Auftrag gegebene Gutachten ließ lange auf sich warten.
11 Millionen für die Sanierung
Jetzt ist klar: Die Kosten für eine vollständige Sanierung der Multihalle betragen über 11 Millionen Euro. Und bei solch schwierigen Sanierungen weiß man von vornherein: Am Ende kostet es bedeutend mehr. Kann sich die Stadt Mannheim das leisten? Wenn die Multihalle saniert würde, gäbe es auch einige Vorschläge, wie man sie nutzen kann. Allerdings wird es nicht möglich sein, durch die Nutzung die Kosten auch nur ansatzweise wieder hereinzubekommen. Für viele Mannheimerinnen und Mannheimer verbindet sich die Multihalle mit der sehr schönen Erinnerung an die Bundesgartenschau 1975.
Jeder Architekturstudent in Europa kennt die Multihalle
Aber die Multihalle ist noch weit mehr: Sie ist ein weltweit einzigartiges experimentelles Bauwerk, erfunden von dem Architekten Frei Otto (1925 – 2015). Er starb kurz vor seiner Nominierung zum Pritzker-Preis, dem „Nobelpreis für Architektur“. Wenn wir heute durch den Herzogenriedpark laufen, können wir kaum noch ahnen, welch bedeutsames Bauwerk hier steht. Es ist allzu ramponiert, fleckig, mit Stützen notdürftig gesichert und vor allem nicht mehr zugänglich. Aber die freitragende Holzlattenkonstruktion hat es in sich. Man sagt: Jeder Architekturstudent in Europa kennt das Bauwerk. Eigentlich sollte die Halle nur während der Gartenschau stehen bleiben – aber sie war zu schön um abgerissen zu werden. Nun hat die Halle über 40 Jahre auf dem Buckel und ist baufällig.
Geldsammeln bis Ende 2017
Der Gemeinderat hat nun entschieden: Es wird weltweit bekannt gemacht, dass diese Halle gefährdet ist. Architekturliebhaber – vor allem solche mit „ein paar Millionen zu viel auf dem Konto“ werden gebeten, einen finanziellen Beitrag zur Sanierung und Rettung der Multihalle zu leisten (Crowdfunding). Wenn bis Ende 2017 genügend Finanzmittel zusammenkommen, soll die Halle saniert werden. Dann wird es auch eine Unterstützung aus Denkmalschutzmitteln geben. Ohnehin denkt das Landesdenkmalamt daran, die Multihalle zu einem „besonders erhaltenswürdigen“ Bauwerk zu deklarieren. Und der Mannheimer Architekten- und Ingenieurverein hat beantragt, die Multihalle und das Münchner Olympiastadion (ebenfalls von Frei Otto) zum UNESCO-Weltkulturerbe zu erklären.
Bittere Seite des Gemeinderats-Beschlusses: Wenn sich keine oder nicht genügend Sponsoren finden müsste die Multihalle abgerissen werden. Die Halle ist also keineswegs gesichert – aber es ist jetzt Bewegung reingekommen. Wenn der eingeschlagene Lösungsweg funktioniert, wäre die Halle gerettet und die Stadt könnte ihre Investitionsmittel z.B. für das Herschelbad, das Herzogenriedbad oder für sonst eine wichtige Infrastruktureinrichtung einsetzen.
Ein Gastbeitrag von Dennis Ulas, Bezirksbeirat Neckarstadt-Ost (DIE LINKE)
Nachtrag: Bei „art – Das Kunstmagazin“ wurden Architekten um Statements und Ideen zu einer möglichen Weiternutzung gebeten.
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