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Nachbarschaft

Innovativer „Tante-Emma-Laden“ in der Neckarstadt-Ost

Der Verlust des Stadthofladens am Alten Messplatz hat eine Lücke hinterlassen. Aber auch darüberhinaus wünschen sich viele Menschen mehr Mitbestimmung über die Herkunft ihrer Lebensmittel.

Anm. d. Red.: Der Autor ist Vorsitzender des Vereins Mitgliederladen. Der Text wurde redaktionell überarbeitet, dennoch handelt es sich um eine Selbstdarstellung des Vereins. Die Veröffentlichung erfolgte unentgeltlich.

Ein buntes Sortiment an Menschen und Lebensmitteln

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Dieser etwas andere Laden öffnete am 17.10.2019 in der Cannabichstraße 12 (Update: mittlerweile umgezogen in die Käfertaler Straße 81) erstmals seine Pforten, wie uns Lukas, eines der 3 Vorstandsmitglieder, beim gemeinsamen Interview berichtet. Die „Speisekammer“ ist ein als eingetragener Verein organisierter Mitgliederladen. Was für ein Laden? Das schauen wir uns genauer an. Vorweg zu nehmen ist, dass jede/r Interessent*in und Neugierige herzlich eingeladen ist, sich persönlich ein Bild vom Laden und den Mitgliedern zu machen und zu entscheiden, ob und in welcher Form sie/er Teil dieser Verbrauchergemeinschaft werden möchte. Der persönliche und lockere Kontakt liegt den Mitgliedern der Speisekammer am Herzen.

Doch was ist diese Speisekammer überhaupt?

Das Konzept des Mitgliederladens kurz erklärt:

Der Laden gehört den Mitgliedern, das Einkaufen ist für alle Mitglieder möglich. Die Gruppe der Mitglieder kauft Lebensmittel aller Art direkt bei Erzeugern und die Mitglieder entscheiden gemeinsam über die Kriterien der Auswahl – z.B. biologisch, regional, unverpackt etc. Die Finanzierung erfolgt über einen bei Austritt rückzahlbaren Startbetrag sowie einen monatlichen Beitrag als Vorauszahlung für die Einkäufe. Für Investitionen werden Fördermittel und Kleinkredite genutzt. Die Lebensmittel können dadurch mit einem geringen Preisaufschlag für die Deckung der laufenden Kosten an die Mitglieder weiterverkauft werden.

Im individuellen Fall der Speisekammer ist das alles in einem kleinen Einkaufsladen angesiedelt, der in ein größeres Ladengeschäft integriert ist, in dem noch ein VeloCarrier und ein Vintage-Moden-Geschäft zuhause sind.

Sozialverträgliche Versorgung mit biologischen, regionalen und gesunden Lebensmitteln

Eines der Hauptziele der Speisekammer ist ein sozialverträgliches Einkaufserlebnis für alle Seiten. Es geht darum, sowohl die Mitglieder mit biologischen, regionalen und gesunden Lebensmitteln zu versorgen als auch den individuell ausgewählten Erzeugern eine Absatzmöglichkeit zu fairen Preisen zu schaffen – und das alles ohne viel Bürokratie und Marktwirtschaft und in der Neckarstadt Ost. So dauert es z.B. aktuell nur circa 1 Tag Mitglied werden, da Magdalena die Mitgliedsanträge zügig bearbeitet, berichtet Lukas. Das Fehlen der marktwirtschaftlichen Merkmale wie Marketing soll sich in den Preisen widerspiegeln, die günstiger als bei herkömmlichen kleinen Bioläden sein werden, schätzt Finanzvorstand Teresa. Als Mitglied hat man die Option, gemeinsam mit allen daran interessierten Mitgliedern zu beschließen, was wo gekauft werden soll und auch das Verkaufen wird von Mitgliedern übernommen. Hierbei kann jeder frei entscheiden, wie viel er sich einbringen möchte – die Bandbreite reicht von finanzieller Unterstützung (z.B. durch Direktkredite und Fördermitgliedschaften) über die Einkaufs-Mitgliedschaft, die aktive Mitgestaltung des Sortiments durch Feedback und Lieferantenauswahl bis hin zum tatsächlichen Hinter-der-Kasse sitzen. Dies ist aktuell zu den folgenden Öffnungszeiten möglich: Montags von 17-19 Uhr, donnerstags von 17-19 Uhr und freitags von 10-13 Uhr.

Zusätzlich gibt es, aktuell noch circa einmal wöchentlich, ein Organisationstreffen sowie einen E-Mail-Verteiler, über den Aufgaben verteilt, Ergebnisse zur Diskussion gestellt und Ideen geteilt werden.

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Es geht darum, in entspannter Atmosphäre gute und frische Lebensmittel kaufen zu können und vielleicht auch noch andere Kontakte zu knüpfen. Denn auch das Zusammenwirken im kollegialen Team und mit vielen unterschiedlichen Professionen, vom Steuerberater bis zum Layouter des Logos, macht dem Team der Speisekammer viel Spaß. Man soll wissen und mitentscheiden können, nach welchen Gütekriterien eingekauft wird und sich gut dabei fühlen – ein sozialverträgliches Einkaufserlebnis, bei dem auch Grund-Luxusartikel wie Schokolade nicht fehlen sollen. Das antwortet Lukas lachend auf die Nachfrage von Marcus, ob die Speisekammer eher die Basisversorgung übernimmt oder den All-Inclusive-Anspruch hat. Teresa fasst es gut zusammen, in dem sie sagt: „Das Ziel ist es, für einen vollwertigen Einkauf nur zu uns kommen zu können, es soll aber nicht von einem Produkt fünf Ausführungen geben.“

Die Idee hat rasch an Fahrt aufgenommen

Dass das Projekt seine Werte lebendig lebt, erfährt Marcus direkt bei seiner ersten Teilnahme am wöchentlichen Organisationstreffen – sofort wird er in die Entscheidung über die Wandfarbe mit einbezogen. Auch das ist, wie die offizielle Gründung des Vereins im Mai, noch nicht lange her. Die Idee hat rasch an Fahrt aufgenommen, seitdem Lukas aktiv Mitstreiter*innen rekrutiert. Letztes Jahr um die Weihnachtszeit kam er mit Thomas, der den Vorstand komplettiert, bei einem Plausch an einer Straßenkreuzung in den Austausch und ab April war Teresa fest dabei – und seitdem sie zu 3 sind, hatte Lukas das Gefühl, dass es funktionieren wird. Alle drei haben sich über die Solidarische Landwirtschaft Ma-Lu kennengelernt. Dass ab da alles ganz schnell ging, liegt laut Vorstand daran, dass die Mitglieder aus eigenem Interesse am selben Ziel arbeiten und im Austausch tolle Ideen entstehen. So ist es für Lukas z.B. eine echte Bereicherung und er ist immer begeistert, wenn er zum Treffen kommt und jemand selbständig eine Liste mit Produkten von einem Händler mitbringt oder einen Steuerberater an Land gezogen hat.

Dass es jetzt richtig losgeht, finden alle Mitglieder super und auch aufregend, da z.B. Teresa das Gefühl hat, noch viel planen und organisieren zu wollen. Zum Abschluss erinnert Lukas noch einmal daran: Alle sind herzlich eingeladen, er bittet jedoch darum, die Erwartungen noch zu drosseln, denn einen fertigen Bioladen werde man noch nicht vorfinden. Die ersten Bestellungen, Gründergeist und Enthusiasmus jedoch sind in den Regalen eingetroffen und warten darauf, abgeholt und mitgestaltet zu werden.

Mitgliederladen Speisekammer
Käfertaler Straße 81, Neckarstadt-Ost (Adresse nach Umzug aktualisiert)

Öffnungszeiten: Montags von 17-19 Uhr, donnerstags von 17-19 Uhr und freitags von 10-13 Uhr

Webseite: www.Speisekammer.biz • E-Mail: ladengestalten@speisekammer.biz
Facebook: Mitgliederladen Speisekammer

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2 Kommentare zu “Innovativer „Tante-Emma-Laden“ in der Neckarstadt-Ost

  1. Beim besten Willen, der Text ist doch viel zu lang und schwer lesbar. Am Smartphone macht das keinen Spaß zum Lesen. Schön wäre eine kurze Zusammenfassung in der die wichtigsten Punkte aufgeführt sind.

    • So lang finden wir den Text gar nicht. Die wichtigsten Punkte findet man auch so ohne große Mühe. Es handelt sich ja auch um einen Artikle und nicht um eine Instagram-Story – da würden wir uns kürzer fassen.

Kommentare sind geschlossen.