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Nachbarschaft

Das Licht am Ende des Tunnels

Teamparcours bedeutet Hindernisse im Team überwinden. Leslie Lusiak ist das Gesicht der Stadtteileinrichtung, die durch die Corona-Pandemie in Nöte gerät.

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Tritt man in die lange Toreinfahrt, fühlt man sich ein bisschen wie im Tunnel. Es ist relativ dunkel, die Augen müssen sich daran gewöhnen. Vom Hof her fällt Licht herein, das ist wie eins der Prinzipien von Teamparcours: immer fällt Licht in Form von Aufmerksamkeit auf irgendetwas. Etwas Unerwartetes. „Licht am Ende des Tunnels“ – eine Erklärung für das, was bei Teamparcours geschieht?

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Teamparcours | Foto: Johannes Paesler

Vielleicht hängt es ja mit einer Besonderheit des Teams zusammen. Auf mehreren Schildern, in den Räumen verteilt, findet man wie in einer Bar mit Kreide auf eine Tafel geschrieben: „Die Spezialität unseres Hauses heute: Wertschätzung.“
Wertschätzung, okay. Aber was machen die genau? Zimmern die Stühle und machen sich dabei gegenseitig Komplimente? Dazu befragen wir mal die Website. Als Erstes stoßen wir auf ein Zitat des Neurobiologen Gerald Hüther: „Nachhaltig lernen können wir erst dann etwas, wenn es emotional aufgeladen ist, also Freude macht.“ Wow. Etwas lernen, weil es einem Freude macht. Das erleben unsere Kinder ja nicht einmal immer in der Schule. Im Teamparcours gibt es das also?

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Teamparcours | Foto: Johannes Paesler

Schauen wir weiter. Schüler ab der Klassenstufe 5 werden „auf ihrem Weg in die Welt der Großen“ begleitet. Während des Schuljahres gibt es für Schüler Stress genug durch Klassenarbeiten, auch soll es ja vorkommen, dass ein Klassenverband Spannungen erlebt und austrägt. Das muss nicht immer gleich Mobbing untereinander sein, aber kann es durchaus. Eine Schulklasse im Workshop von Teamparcours erlebt sich dann auf einmal ganz neu, wenn sie gleich zu Beginn Bekanntschaft mit der Spezialität des Hauses macht – in einer Atmosphäre, in der sie gar nicht anders kann als zuzustimmen. Dann ist man drin im Prozess, und alle achten darauf, dass man die Stärken der anderen betrachtet und nicht ihre Macken. Vielleicht erlebt Leslie Lusiak, die den ganzen Betrieb leitet, aber auch selbst Kurse gibt, einen der Schüler als tatsächlich problematisch, aber eine Sache hat er richtig gut gemacht. Das spricht sie aus vor allen – und eine Kaskade von Folgereaktionen auf ein echtes und begründetes Lob hinterlässt Eindrücke und hat Folgen.

Junge Menschen gehen irgendwann aufs Ende ihrer Schulzeit zu. Dann steht nicht nur die Entscheidung einer Berufswahl an, sondern ganz konkret: sich irgendwo vorzustellen, zu bewerben, zu präsentieren. Berufsfindung bedeutet Sinnfindung, Ausprobieren, unsichere Schritte. In dieser Situation bei einem Seminar unbedingte Herzlichkeit zu erleben und Menschen, die Geduld mit einem haben, kann in der jungen Persönlichkeit ein Fenster zur Welt öffnen und gleichzeitig sich seiner selbst vergewissern. Vermag Selbstvertrauen generieren und stärken. „Nichts anderes, als sie in ihrer Einzigartigkeit wahrzunehmen, wertzuschätzen, zu loben, zu motivieren und zu unterstützen zählt und zeigt positive Wirkung“, ist die Erfahrung im Parcours-Team.

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Leslie Lusiak | Foto: Johannes Paesler

Stadtteilaktivistin Leslie Lusiak ist Gründerin des Teamparcours und hat die Leitung inne. Ihre Schwerpunkte sind unter anderem das Bewerbungs- und Präsentationstraining für Jugendliche, Hochschulen und Azubis. Sie ist Trainerin im Teamparcours, Seilgarten, STEP-Elterntrainerin, Kinder- und Jugendcoach und mehr. Die Leitungsassistenz macht Tobias Rentzsch. Seine Schwerpunkte sind Grundlagen erfolgreicher Kommunikation, Teamentwickler, Moderation, Gastro-Coaching. Sein Special ist ein Modulseminar mit dem Titel „Wie sag ich’s meinem Chef?“

Ein Team aus über 15 Experten für unterschiedliche Coachingbereiche deckt vielfältige Bedürfnisse ab. Die stammen aus dem Umfeld Schule bei jungen Menschen oder dem beruflichen Bereich bei Erwerbstätigen. Im Alltag allgemein sind die Workshops über Mediation angesiedelt, bei denen es um konstruktive Bewältigung von Konflikten geht. Teamtraining und -entwicklung, neue Motivation für den Arbeitsalltag, mitarbeiterorientierte Führungskultur, Persönlichkeitsstärkung, Stress- und Selbstmanagement, Work-Life-Balance, Supervision, Stimmtraining – die Liste könnte endlos fortgesetzt werden. Kooperationspartner von Teamparcours ist u.a. die Stadt Mannheim, die Kurse von Schulklassen mit Zuschüssen fördert; nur liegen alle Projekte derzeit wegen Corona auf Eis, alle bereits für 2020 geplanten Projekte sind gecancelt.

Alle.

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Das Teamparcours funktioniert durch seine vielen freien Mitarbeiter flexibel und praktisch für jede denkbare Situation. Im Laufe der Zeit wuchs das Interesse von Firmen und Teams, die Räume auch für Veranstaltungen in Eigenregie zu mieten. Daraus entwickelte sich die initiative „Raum auf Zeit“, www.raz-ma.de.

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Teamparcours Crowdfunding | Screenshot: StartNext

Derzeit ist das Team in der Pozzistraße auf einem eigenen Parcours mit Suche nach dem Licht am Ende des Tunnels. Teamparcours ist „captured bei covid“, und zwar in vollem Umfang. Anfang März wurden sämtliche Aufträge wegen der Coronakrise zurückgezogen, laufende Kurse stillgelegt und Veranstaltungen auf lange Zeit verschoben. Kurzarbeit ist in einem Betrieb wie diesem nicht möglich. Der Shutdown trifft das Team in voller Härte und bringt es in eine ökonomische Notlage. Der Erfolg der Arbeit lebt von der Nähe mit Menschen, durch welche die Kommunikation – direktes menschliche Miteinander – überhaupt erst funktioniert.

Das Teamparcours ist folglich leider akut existenzbedroht und mit ihm die Arbeit der freiberuflichen Trainer. Mittlerweile gibt es darum einen Rettungsversuch, auf den hier auch aufmerksam gemacht werden soll. Startnext hat eine Plattform für Gewerbetreibende eingerichtet, auf der diese unterstützt werden können: www.startnext.com/support-fuer-unseren-teamparcours.

Wertschätzung ist nicht bloß ein Wink mit dem Zaunpfahl, keinesfalls Worthülse. Bei Teamparcours ist das die Textur der Arbeit. Damit wird man angesteckt. Das geht viral – ein schöner Kontrapunkt in Zeiten, in denen wir vor einem Virus Angst haben.

Info:

Teamparcours, Leslie Lusiak
www.kommunikation-mannheim.de
Pozzistraße 7
68167 Mannheim
0621 166 0047 und 0171 584 4220
fb.com/groups/machmalwas/permalink/3042980649074544


Dieser Beitrag erschien zunächst beim Neckarstadt-Blog (mit Bindestrich!). Wir danken für die Erlaubnis der Zweitveröffentlichung. „Gefällt mir“-Klicks und Kommentare können auch gerne direkt beim Original unter unter fb.com/100Jahre/posts/1331484857046158 abgegeben werden.

Johannes Paesler ist erreichbar direkt über die Facebook-Seite seines Neckarstadt-Blogs, per E-Mail an jan.pas [at] t-online.de, unter 0621 1540 8123 und fb.com/johannes.paesler. Seine Büroszeiten sind etwa 11 bis 23 Uhr, teilweise mit Unterbrechungen, wenn er im Stadtteil unterwegs ist.

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