Die Behörden scheinen sich wegzuducken, während das ALTER-Gelände brachliegt und die Probleme mit Drogen, Kriminalität und Müll zunehmen.
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Der ursprünglich für den Sommer 2024 geplante Baubeginn des Forum Deutsche Sprache verschiebt sich aufgrund von Kostenüberschreitungen auf unbestimmte Zeit, wie die Stadtverwaltung Mannheim und die Klaus Tschira Stiftung als Bauherrin bereits Ende Juni mitteilten. Die südliche Platzhälfte des Alten Messplatzes wird also auch Monate, wenn nicht Jahre nach der Räumung ungenutzt bleiben.
Unklare Situation auf der Baustellenfläche
Ein Bauantrag für das Forum Deutsche Sprache wurde bis heute nicht gestellt, wie die Stadt bestätigt. Deshalb gibt es auch keine konkreten Maßnahmen zur Absicherung der zukünftigen Baustellenfläche. Bis zum tatsächlichen Beginn der Bauarbeiten bleibt der Parkplatz auf dem Baugrundstück in Betrieb. Der Verein POW e.V., der das Zwischennutzungsprojekt ALTER betreibt, bewirtschaftet die Fläche und kann die Einnahmen daraus weiter nutzen.
Auch eine zeitliche Vorgabe für den Baubeginn gibt es seitens der Stadt nicht. Die Stadtverwaltung betont, dass die Beteiligten – die Klaus Tschira Stiftung, das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache und die Stadt selbst – an einer zügigen Lösung arbeiten. „Bei solchen Gesprächen sind zeitliche Fristen oder Vorgaben nicht zielführend“, schreibt Stadtsprecher Dirk Schuhmann auf Anfrage. Ob die Stadt rechtlich in der Lage wäre, die Fläche anderweitig zu vergeben, bleibt unklar. Hier steht eine Antwort seitens der Stadtverwaltung aus.
Offene Fragen bleiben hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Hinblick auf Sicherheit und Ordnung auf der Fläche. Die Stadt verweist recht schwammig auf eine „Koordination mit anderen städtischen Dienststellen sowie Behörden“ durch das Quartiermanagement.
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Das ALTER-Team kämpft mit der zunehmenden Verschärfung der Lage vor Ort. Trotz verstärkter Maßnahmen wie zusätzlichen Sozialarbeitern und einem Verbot hochprozentigen Alkohols, sehen die Vorsitzenden Julia Aliçka und Kristin Höflein den Alten Messplatz als zunehmend problematisch an. Sie kritisieren, dass die Drogenkriminalität und Gewalt in der Platzmitte eskalieren, während die Behörden ihrer Meinung nach nicht genug unternehmen. „Es ist schon eine Laissez-faire-Haltung und ein Wegschauen – bis eventuell etwas ganz Schlimmes passiert“, so Aliçka im Mannheimer Morgen über die aktuelle Lage.
Sicherheitslage seit der Räumung: Offene Fragen an die Polizei
Die Sicherheitslage am südlichen Teil des Alten Messplatzes bleibt ebenfalls ein ungelöstes Thema. In einer vom Neckarstadtblog am 12. September 2024 an das Polizeipräsidium Mannheim gestellten Presseanfrage wurden Fragen zur Kriminalitätsentwicklung und den polizeilichen Maßnahmen auf der südlichen Platzhälfte gestellt. Die Antwort erfolgte am 16. September, fiel jedoch ausweichend und bestenfalls missverständlich aus. Eine Beschwerde über die unzureichende Antwort blieb bis zum 24. September unbeantwortet.
Müll ist nur eines der Probleme, das langsam außer Kontrolle gerät | Foto: M. Schülke
Vandalismus kam vor, war am ALTER aber früher ein selteneres Phänomen | Foto: M. Schülke
ALTER ist ein beliebter Schlafplatz für mehr oder weniger umgängliche Obdachlose geworden | Foto: M. Schülke
Die Polizei verweist auf allgemeine Maßnahmen und gibt keine spezifischen Zahlen oder Erkenntnisse zur Kriminalität am Alten Messplatz an, da diese laut Polizeisprecherin in der Statistik nicht gesondert erfasst werden. Dies macht es schwierig, die tatsächliche Sicherheitslage vor Ort zu beurteilen. Auf die Frage, ob es eine Zunahme der Einsätze oder Delikte auf der südlichen Platzhälfte gibt, wollte oder konnte die Polizei nicht antworten.
Zusätzlich bleibt offen, ob und wie systematische Kontrollen in Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden durchgeführt werden. Laut der Stadtverwaltung wäre eine engere Kooperation wünschenswert, doch ob diese bereits erfolgt, konnte nicht klar bestätigt werden.
Weitere Entwicklung bleibt offen
Die Verzögerungen und offenen Fragen rund um die Baustelle des Forum Deutsche Sprache werfen nicht nur Fragen zur städtebaulichen Entwicklung auf, sondern auch zur Sicherheit und Ordnung im Umfeld des Alten Messplatzes. Ob und wann mit einem Baubeginn zu rechnen ist und wie die Verantwortlichen die Situation vor Ort verbessern werden, bleibt weiterhin unklar.
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Die Behörden scheinen sich wegzuducken, während das ALTER-Gelände brachliegt und die Probleme mit Drogen, Kriminalität und Müll zunehmen.
Der ursprünglich für den Sommer 2024 geplante Baubeginn des Forum Deutsche Sprache verschiebt sich aufgrund von Kostenüberschreitungen auf unbestimmte Zeit, wie die Stadtverwaltung Mannheim und die Klaus Tschira Stiftung als Bauherrin bereits Ende Juni mitteilten. Die südliche Platzhälfte des Alten Messplatzes wird also auch Monate, wenn nicht Jahre nach der Räumung ungenutzt bleiben.
Unklare Situation auf der Baustellenfläche
Ein Bauantrag für das Forum Deutsche Sprache wurde bis heute nicht gestellt, wie die Stadt bestätigt. Deshalb gibt es auch keine konkreten Maßnahmen zur Absicherung der zukünftigen Baustellenfläche. Bis zum tatsächlichen Beginn der Bauarbeiten bleibt der Parkplatz auf dem Baugrundstück in Betrieb. Der Verein POW e.V., der das Zwischennutzungsprojekt ALTER betreibt, bewirtschaftet die Fläche und kann die Einnahmen daraus weiter nutzen.
Auch eine zeitliche Vorgabe für den Baubeginn gibt es seitens der Stadt nicht. Die Stadtverwaltung betont, dass die Beteiligten – die Klaus Tschira Stiftung, das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache und die Stadt selbst – an einer zügigen Lösung arbeiten. „Bei solchen Gesprächen sind zeitliche Fristen oder Vorgaben nicht zielführend“, schreibt Stadtsprecher Dirk Schuhmann auf Anfrage. Ob die Stadt rechtlich in der Lage wäre, die Fläche anderweitig zu vergeben, bleibt unklar. Hier steht eine Antwort seitens der Stadtverwaltung aus.
Offene Fragen bleiben hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Hinblick auf Sicherheit und Ordnung auf der Fläche. Die Stadt verweist recht schwammig auf eine „Koordination mit anderen städtischen Dienststellen sowie Behörden“ durch das Quartiermanagement.
Das ALTER-Team kämpft mit der zunehmenden Verschärfung der Lage vor Ort. Trotz verstärkter Maßnahmen wie zusätzlichen Sozialarbeitern und einem Verbot hochprozentigen Alkohols, sehen die Vorsitzenden Julia Aliçka und Kristin Höflein den Alten Messplatz als zunehmend problematisch an. Sie kritisieren, dass die Drogenkriminalität und Gewalt in der Platzmitte eskalieren, während die Behörden ihrer Meinung nach nicht genug unternehmen. „Es ist schon eine Laissez-faire-Haltung und ein Wegschauen – bis eventuell etwas ganz Schlimmes passiert“, so Aliçka im Mannheimer Morgen über die aktuelle Lage.
Sicherheitslage seit der Räumung: Offene Fragen an die Polizei
Die Sicherheitslage am südlichen Teil des Alten Messplatzes bleibt ebenfalls ein ungelöstes Thema. In einer vom Neckarstadtblog am 12. September 2024 an das Polizeipräsidium Mannheim gestellten Presseanfrage wurden Fragen zur Kriminalitätsentwicklung und den polizeilichen Maßnahmen auf der südlichen Platzhälfte gestellt. Die Antwort erfolgte am 16. September, fiel jedoch ausweichend und bestenfalls missverständlich aus. Eine Beschwerde über die unzureichende Antwort blieb bis zum 24. September unbeantwortet.
Die Polizei verweist auf allgemeine Maßnahmen und gibt keine spezifischen Zahlen oder Erkenntnisse zur Kriminalität am Alten Messplatz an, da diese laut Polizeisprecherin in der Statistik nicht gesondert erfasst werden. Dies macht es schwierig, die tatsächliche Sicherheitslage vor Ort zu beurteilen. Auf die Frage, ob es eine Zunahme der Einsätze oder Delikte auf der südlichen Platzhälfte gibt, wollte oder konnte die Polizei nicht antworten.
Zusätzlich bleibt offen, ob und wie systematische Kontrollen in Zusammenarbeit mit den städtischen Behörden durchgeführt werden. Laut der Stadtverwaltung wäre eine engere Kooperation wünschenswert, doch ob diese bereits erfolgt, konnte nicht klar bestätigt werden.
Weitere Entwicklung bleibt offen
Die Verzögerungen und offenen Fragen rund um die Baustelle des Forum Deutsche Sprache werfen nicht nur Fragen zur städtebaulichen Entwicklung auf, sondern auch zur Sicherheit und Ordnung im Umfeld des Alten Messplatzes. Ob und wann mit einem Baubeginn zu rechnen ist und wie die Verantwortlichen die Situation vor Ort verbessern werden, bleibt weiterhin unklar.
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