Mit Blick auf den Neckar im Pool auf der Dachterrasse Champagner schlürfen? | Foto: M.Schülke
Die Stadt Mannheim hat den Bauantrag für eine Dachterrassenwohnung mit Pool in der Dammstraße 19 offiziell zurückgewiesen.
Werbung
Die Stadt Mannheim hat den Bauantrag zur Umgestaltung des Dachgeschosses in der Dammstraße 19 abgelehnt. Damit ist dieses umstrittene Projekt der Thor-Gruppe vorerst gescheitert.
Nach Informationen aus einer aktuellen Vorlage an den Bezirksbeirat Neckarstadt-West hatte der Fachbereich Baurecht, Bauverwaltung und Denkmalschutz einen Antrag zum Ausbau des Dachgeschosses und zur Errichtung eines Pools auf einer Dachterrasse erhalten. Vorgesehen war eine Zusammenlegung zweier Wohnungen zu einer rund 200 Quadratmeter großen Einheit mit 75 Quadratmeter Dachterrasse und elf Quadratmeter großem Pool.
Sanierungsziele verhindern Genehmigung
Das Haus in der Dammstraße 19 liegt im Sanierungsgebiet Neckarstadt-West. Nach Darstellung der Stadt Mannheim widerspricht das geplante Bauvorhaben den städtebaulichen Zielen dieser Sanierung. Eine separate sanierungsrechtliche Genehmigung wurde nicht beantragt und konnte auch nicht in Aussicht gestellt werden. Da diese jedoch zwingende Voraussetzung für die baurechtliche Genehmigung ist, wurde der Bauantrag abgelehnt.
Umstrittenes Projekt mit Vorgeschichte
Das Vorhaben hatte bereits in der Vergangenheit erhebliche Kritik ausgelöst. Das Neckarstadtblog berichtete 2021 über die geplante Umwandlung von zwei sanierten, vormals günstigen Wohnungen in eine große Dachgeschosswohnung mit Pool. Der betroffene Mieter hatte öffentlich seine Sorge geäußert, durch die Maßnahme seine Wohnung zu verlieren – eine 53 Quadratmeter große Einheit mit einer Kaltmiete von 435 Euro. Die Thor-Gruppe, der das Gebäude seit 2018 gehört, war bereits zuvor durch eine immense Anzahl von Immobilienaufkäufen im Stadtteil aufgefallen.
Werbung
Die Debatte rund um die Dammstraße 19 wurde zu einem Symbol für den wachsenden Druck auf den Wohnungsmarkt in der Neckarstadt-West. Kritiker*innen sehen darin ein Beispiel für die fortschreitende Gentrifizierung im Quartier. Die Baupläne wurden unter anderem von der Initiative „FairMieten“ und dem Offenen Stadtteiltreffen (OST) öffentlich kritisiert. Auch der Mieterverein Mannheim hatte sich in einer Pressemitteilung vom 5. März 2021 deutlich gegen das Vorhaben ausgesprochen.
Der Bezirksbeirat Neckarstadt-West hatte bereits im Vorfeld auf eine öffentliche Mitteilung über den Status des Bauantrags gedrängt. Die Verwaltung kam diesem Wunsch nun nach. Die Entscheidung gegen den Bau sei ein Ergebnis der geltenden Sanierungsziele, heißt es aus dem Baudezernat unter Leitung von Bürgermeister Ralf Eisenhauer.
Der öffentliche Druck dürfte neben der Finanzierung dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Quellen:Versandvorlage des Bezirksbeirats Neckarstadt-West, eigene Recherchen
Diese Webseite verwendet Cookies, um die Funktionalität zu ermöglichen, Inhalte darzustellen sowie für Statistiken und Werbung.
Funktionale Cookies
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Ab 1 Euro pro Monat sorgst Du dafür, dass unabhängiger Lokaljournalismus in der Neckarstadt möglich bleibt.
Hilf mit, dass sich alle ohne Bezahlschranken informieren und mitreden können. Deine Unterstützung macht den Unterschied für eine informierte demokratische Gesellschaft. 🤝 Jetzt spenden und die Neckarstadt stärken!
Die Stadt Mannheim hat den Bauantrag für eine Dachterrassenwohnung mit Pool in der Dammstraße 19 offiziell zurückgewiesen.
Die Stadt Mannheim hat den Bauantrag zur Umgestaltung des Dachgeschosses in der Dammstraße 19 abgelehnt. Damit ist dieses umstrittene Projekt der Thor-Gruppe vorerst gescheitert.
Nach Informationen aus einer aktuellen Vorlage an den Bezirksbeirat Neckarstadt-West hatte der Fachbereich Baurecht, Bauverwaltung und Denkmalschutz einen Antrag zum Ausbau des Dachgeschosses und zur Errichtung eines Pools auf einer Dachterrasse erhalten. Vorgesehen war eine Zusammenlegung zweier Wohnungen zu einer rund 200 Quadratmeter großen Einheit mit 75 Quadratmeter Dachterrasse und elf Quadratmeter großem Pool.
Sanierungsziele verhindern Genehmigung
Das Haus in der Dammstraße 19 liegt im Sanierungsgebiet Neckarstadt-West. Nach Darstellung der Stadt Mannheim widerspricht das geplante Bauvorhaben den städtebaulichen Zielen dieser Sanierung. Eine separate sanierungsrechtliche Genehmigung wurde nicht beantragt und konnte auch nicht in Aussicht gestellt werden. Da diese jedoch zwingende Voraussetzung für die baurechtliche Genehmigung ist, wurde der Bauantrag abgelehnt.
Umstrittenes Projekt mit Vorgeschichte
Das Vorhaben hatte bereits in der Vergangenheit erhebliche Kritik ausgelöst. Das Neckarstadtblog berichtete 2021 über die geplante Umwandlung von zwei sanierten, vormals günstigen Wohnungen in eine große Dachgeschosswohnung mit Pool. Der betroffene Mieter hatte öffentlich seine Sorge geäußert, durch die Maßnahme seine Wohnung zu verlieren – eine 53 Quadratmeter große Einheit mit einer Kaltmiete von 435 Euro. Die Thor-Gruppe, der das Gebäude seit 2018 gehört, war bereits zuvor durch eine immense Anzahl von Immobilienaufkäufen im Stadtteil aufgefallen.
Die Debatte rund um die Dammstraße 19 wurde zu einem Symbol für den wachsenden Druck auf den Wohnungsmarkt in der Neckarstadt-West. Kritiker*innen sehen darin ein Beispiel für die fortschreitende Gentrifizierung im Quartier. Die Baupläne wurden unter anderem von der Initiative „FairMieten“ und dem Offenen Stadtteiltreffen (OST) öffentlich kritisiert. Auch der Mieterverein Mannheim hatte sich in einer Pressemitteilung vom 5. März 2021 deutlich gegen das Vorhaben ausgesprochen.
Politische und öffentliche Reaktionen
Der Bezirksbeirat Neckarstadt-West hatte bereits im Vorfeld auf eine öffentliche Mitteilung über den Status des Bauantrags gedrängt. Die Verwaltung kam diesem Wunsch nun nach. Die Entscheidung gegen den Bau sei ein Ergebnis der geltenden Sanierungsziele, heißt es aus dem Baudezernat unter Leitung von Bürgermeister Ralf Eisenhauer.
Der öffentliche Druck dürfte neben der Finanzierung dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Quellen: Versandvorlage des Bezirksbeirats Neckarstadt-West, eigene Recherchen
Auch interessant…