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Stadtentwicklung

Mit Gieskanne und Schaufel gegen soziale Probleme

Ende Juli gab das Wirtschaftsministerium bekannt, dass für ein Urban-Gardening-Projekt im Sanierungsgebiet Untermühlaustraße 10.800 Euro Fördermittel bewilligt wurden.

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Um diesen viel genutzten, aber unbeleuchteten Weg sollte es ursprünglich gehen | Foto: M. Schülke
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Im April 2016 besichtige SPD-Stadtrat Thorsten Riehle auf Bitte der Diakonie mit Vertretern der Stadtverwaltung und des Sozialen Managements der GBG das Sanierungsgebiet an der Untermühlaustraße. Ursprünglich waren die schlechte Beleuchtung eines viel genutzten Weges und das Dauerthema Müll der Anlass seines Besuchs. Vor Ort erfuhr er aber von den Wünschen der Anwohner nach einem Garten. Riehle schlug das Gebiet am Bolzplatz vor. Die urbanen Gärtner sollten dort auch ein wenig nach dem Rechten sehen, da es an dieser Stelle wohl auch Probleme mit Alkoholkonsum und Drogenhandel gab. Eine gute Idee, fand die Verantwortliche der Diakonie dort und so folgten Planungen der Gartenbauabteilung der GBG für ein Urban-Gardening-Projekt, für dessen Einrichtung nach einer ersten Kostenschätzung rund 18.000 Euro benötigt würden.

Die geschätzten Kosten im Einzelnen:
  • Brunnenanlage mit Zapfsäule und Brunnenschacht: circa 7.000 Euro
  • Zaunanlage mit Tor und Schließanlage: circa 3.000 Euro
  • Fläche urbar machen (also u.a. Grasnarbe schälen, fräsen und Bodenverbesserungen einbringen): circa 3.000 Euro
  • Geräteschuppen mit Fundament: circa 2.200 Euro
  • Sonstige Anschaffungen (z.B. Pflanzen, Gartengeräte, Gartenbänke): circa 2.800 Euro
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Das Büro des Gemeinwesenprojekts der Diakonie in der Untermühlaustraße | Foto: M. Schülke

Vom Fachbereich Stadtplanung wurde im Mai 2017 ein Antrag auf nichtinvestive Städtebaufördermittel (NIS) 2017 im Rahmen des bestehenden Sanierungsgebietes „SSP Untermühlaustraße“ gestellt. Die Diakonie führt dort im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ Beratungen durch, begleitet die Bewohner durch Einzelgespräche und Gruppenangebote, unterstützt bei Mieterinitiativen oder Bewohnerfesten und fördert Kinder u.a. durch Hausaufgabenbetreuung. Das Gartenprojekt soll die Gemeinschaft unter den Nachbarn vor Ort weiter stärken. Der Plan sieht vor, dass die Diakonie für das Gartenprojekt städtisches Gelände anmietet.

Am 28. Juli gab das Wirtschaftsministerium bekannt, dass dem Projekt 10.800 Euro Fördermittel bewilligt wurden. „Das Programm unterstützt auf ideale Weise die gesunde Ernährung und die soziale Gemeinschaft im Quartier sowie die gesellschaftliche Integration, ungeachtet vom Einkommen, Alter und Herkunft“, so der Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Fulst-Blei (SPD) in einer Pressemitteilung. Auch seine Grüne Kollegin Elke Zimmer meint, dass beim Urban-Gardening-Projekt Untermühlaustraße das Miteinander im Vordergrund stände. Mit ihm solle „der Isolation älterer Bewohner*innen entgegengewirkt und Kindern im  Quartier eine Möglichkeit gegeben werden, Umwelt und Natur zu erleben und aktiv mit zu gestalten.“

Die Verantwortlichen der Stadt Mannheim warten derweil noch auf den Bewilligungsbescheid. Die restlichen 7.200 Euro der geschätzten Kosten wickelt die Stadt über den Haushalt des Fachbereichs 61 (Stadtplanung) ab.

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Der Bolzplatz hat auch schon bessere Tage gesehen. Ein Trampelpfad führt quer hindurch, in der Ecke wird Müll abgeladen | Foto: M. Schülke

Noch nicht abschließend geklärt ist, wo der Garten entstehen soll. Sobald der  Bewilligungsbescheid vorliegt, sollen mit der GBG, der Diakonie und dem Fachbereich Grünflächen und Umwelt Gespräche aufgenommen werden. Als Standorte kämen „ein städtisches Grundstück von rund 240 Quadratmeter hinter der Untermühlaustraße 174 oder im Durchgangsbereich zum Erlenhof“ – also am Bolzplatz – in Frage. Diakonie-Projektleiterin Sandra Horn und Stadtrat Thorsten Riehle, die dem Projekt Geburtshilfe leisteten, hoffen genau wie die Anwohner, dass es nun endlich losgehen kann mit dem Gärtnern.

Nichtinvestive Städtebaufördermittel (NIS)

Anträge auf Finanzhilfen aus dem NIS-Programm können Kommunen mit Sanierungsgebieten vorrangig der „Sozialen Stadt“ und „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ oder des Landessanierungsprogramms stellen. Die Finanzhilfen erhalten die Städte und Gemeinden. Sie tragen in der Regel rund 40 Prozent der Kosten selbst bei. Für ein Sanierungsgebiet können innerhalb von fünf Jahren maximal 100.000 Euro bewilligt werden.
(Quelle: Pressemitteilung Fulst-Blei)

Weitere Informationen unter www.stadterneuerung-bw.de.

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Im Sanierungsgebiet Untermühlaustraße soll ein Urbaner Garten die Gemeinschaft stärken | Bildmontage: Neckarstadtblog

Insgesamt kann sich Mannheim übrigens über 100.000 Euro Fördermittel vom Land freuen. Im Jungbusch,  der sich in den vergangenen Jahren stark vom einstigen Hafen- und Arbeiterviertel zum Szeneviertel gewandelt hat, wird das Projekt „Straßenpädagogische Prävention – Street Cred“ sogar mit 80.820 Euro gefördert.

Für die Beleuchtung des viel genutzten Weges entlang des Sportplatzes sieht es indessen schlecht aus.


In der Neckarstadt gibt es am Zeppelinplatz und in der Max-Joseph-Straße sowie am Rand des Herzogenriedparks weitere Urbane Gärten, die seit Jahren erfolgreich bewirtschaftet werden.

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