Hilfsinitiativen fordern die Aufnahme von 550 kommunalen Flüchtlingen.
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Nach wie vor leben viele Flüchtlinge in Italien und Griechenland in menschenunwürdigen Verhältnissen. Regionale Hilfsinitiativen fordern die Stadt Mannheim auf, im Rahmen eines im September 2015 beschlossenen EU-Umsiedlungsprogramms einen kleinen Beitrag zu leisten, indem sie 550 der über 27000 Deutschland zugewiesenen, Not leidenden Menschen aufnimmt. Bislang seien überhaupt erst 2000 Menschen auf Grundlage dieses Programms nach Deutschland gekommen, erklärte der Vorsitzende des Vereins „Mannheim sagt Ja!“, Gerhard Fontagnier, bei einem Pressegespräch im Asylcafé in der Neckarstadt-West. Die Zustände an den EU-Außengrenzen seien nach wie vor katastrophal, auch wenn die Bilder aus den Medien verschwunden seien. Nadja Encke von der bereits 2010 gegründeten Flüchtlingsinitiative „Save Me Mannheim“ ergänzte, es sei eine Schande, dass private Initiativen den Staat an seine vertraglichen Verpflichtungen erinnern müssten.
Bereits im vergangenen November hatten die Gemeinderatsfraktionen von Grünen und SPD Anträge zur Aufnahme von Flüchtlingen aus diesem EU-Programm gestellt. Die Abstimmung darüber wurde von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz jedoch aufgrund der zu diesem Zeitpunkt frisch entbrannten Debatte über ein mögliches Ankunfts- und Abschiebezentrum auf dem Coleman-Gelände verschoben. Gegen ein solches Zentrum im Mannheimer Norden sprachen sich die Hilfsorganisationen unisono aus. Hier könnte aufgrund der kurzen Verbleibezeit der Flüchtlinge nicht die so wichtige Integrationsarbeit geleistet werden. Ebenso würden willkürliche Umsiedlungen bereits hier integrierter Menschen die Bemühungen konterkarieren. Um wirklich sinnvolle Hilfe leisten zu können, wäre ein langfristiger Aufenthalt der Flüchtlinge in der Stadt notwendig. Für 550 Menschen möchten die Helfer dies nun ermöglichen. Mannheim böte dafür die besten Bedingungen.
Anm. d. Red.: Die Überschrift ist ein Zitat von Emrah Durkal aus dem Pressegespräch.
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Hintergrund:
Das Asylcafé ist die älteste, unabhängige und ehrenamtliche Beratungsstelle für Flüchtlinge in Mannheim und besteht seit über 25 Jahren. Fast alle beratende und betreuende Mitglieder sind „alte Hasen“ und von Anfang an dabei: Das Beratungsteam im Asylcafé besteht vorwiegend aus diplomierten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, Pädagog/innen, Erzieher/innen, psychologisch versierten Fachkräften, systemischen Therapeut/innen mit Zusatzqualifizierung Traumatherapie sowie juristisch erfahrenen oder ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Das Asylcafé begleitet und fördert Flüchtlinge in Mannheim bei ihrer Integration, (schulischen) Ausbildung, Arbeitsaufnahme sowie ihren Asylverfahren, bereitet auf die Anhörung beim Bundesamt (Interview) vor und bietet Hilfe bei sozialen oder persönlichen Problemen. In Zusammenarbeit mit Heimen und Jugendämtern unterstützt das Team vom Asylcafé unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in ihren Verfahren und organisiert psychologische Beratung oder Traumatherapie für Kinder und Jugendliche.
Seit vielen Jahren steht das Asylcafé in regelmäßigem Kontakt zu den Mannheimer Sozialverbänden und Fachanwaltskanzleien und steuert auch – in Einzelfällen – anteilige, finanzielle Hilfe zu Verfahrenskosten bei. Für Pro Bono, den „juristischen Nachwuchs“, stellt das Asylcafé seit längerer Zeit gemeinsame Beratungstermine bereit.
In Kooperation mit Gruppen wie „Mannheim sagt Ja!“, „Nice to meet you“, „Sport verbindet uns“, dem JUZ, „Teachers on the road“, dem Stadtjugendring und weiteren, vermittelt das Asylcafé unter anderem auch Kontakte zur Freizeitgestaltung sowie Sport, Deutsch- und Musikunterricht für Flüchtlinge.
Vorträge in Schulen, Seminare zu Flüchtlingsthemen, kulturelle Veranstaltungen, runden das Angebot ab.
Das Asylcafé finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Spenden an das Asylcafé sind steuerlich absetzbar. (Selbstbeschreibung des Asylcafés)
Das Asylcafé – Beratungsstelle für Flüchtlinge Mittelstraße 24, Neckarstadt-West Telefon: 0621 1564157 (15-18 Uhr)
Sprechstunden: jeden 2., 3. und 4. Dienstag im Monat, 20 – 21:30 Uhr (außer feiertags)
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Hilfsinitiativen fordern die Aufnahme von 550 kommunalen Flüchtlingen.
Nach wie vor leben viele Flüchtlinge in Italien und Griechenland in menschenunwürdigen Verhältnissen. Regionale Hilfsinitiativen fordern die Stadt Mannheim auf, im Rahmen eines im September 2015 beschlossenen EU-Umsiedlungsprogramms einen kleinen Beitrag zu leisten, indem sie 550 der über 27000 Deutschland zugewiesenen, Not leidenden Menschen aufnimmt. Bislang seien überhaupt erst 2000 Menschen auf Grundlage dieses Programms nach Deutschland gekommen, erklärte der Vorsitzende des Vereins „Mannheim sagt Ja!“, Gerhard Fontagnier, bei einem Pressegespräch im Asylcafé in der Neckarstadt-West. Die Zustände an den EU-Außengrenzen seien nach wie vor katastrophal, auch wenn die Bilder aus den Medien verschwunden seien. Nadja Encke von der bereits 2010 gegründeten Flüchtlingsinitiative „Save Me Mannheim“ ergänzte, es sei eine Schande, dass private Initiativen den Staat an seine vertraglichen Verpflichtungen erinnern müssten.
Bereits im vergangenen November hatten die Gemeinderatsfraktionen von Grünen und SPD Anträge zur Aufnahme von Flüchtlingen aus diesem EU-Programm gestellt. Die Abstimmung darüber wurde von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz jedoch aufgrund der zu diesem Zeitpunkt frisch entbrannten Debatte über ein mögliches Ankunfts- und Abschiebezentrum auf dem Coleman-Gelände verschoben. Gegen ein solches Zentrum im Mannheimer Norden sprachen sich die Hilfsorganisationen unisono aus. Hier könnte aufgrund der kurzen Verbleibezeit der Flüchtlinge nicht die so wichtige Integrationsarbeit geleistet werden. Ebenso würden willkürliche Umsiedlungen bereits hier integrierter Menschen die Bemühungen konterkarieren. Um wirklich sinnvolle Hilfe leisten zu können, wäre ein langfristiger Aufenthalt der Flüchtlinge in der Stadt notwendig. Für 550 Menschen möchten die Helfer dies nun ermöglichen. Mannheim böte dafür die besten Bedingungen.
Anm. d. Red.: Die Überschrift ist ein Zitat von Emrah Durkal aus dem Pressegespräch.
Hintergrund:
Das Asylcafé – Beratungsstelle für Flüchtlinge
Mittelstraße 24, Neckarstadt-West
Telefon: 0621 1564157 (15-18 Uhr)
Sprechstunden: jeden 2., 3. und 4. Dienstag im Monat, 20 – 21:30 Uhr (außer feiertags)
Webseite: www.asylcafe.de
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